Zollkonflikt mit den USAChina erbost über «Zerstörung» des Handels
Der Handelsstreit zwischen Washington und Peking verschärft sich: Die USA planen neue Strafzölle, China reagiert empört.

Die neuen Strafzölle könnten im September in Kraft treten: Ein Container aus China ist in den USA eingetroffen. (Archivbild)
AFP/Justin Sullivan/Getty ImagesChina hat den USA vorgeworfen, mit immer neuen Strafzöllen den Handel zwischen beiden Ländern zu «zerstören». «Die grossangelegte gegenseitige Anhebung von Zöllen zwischen China und den USA wird den US-chinesischen Handel unweigerlich zerstören», sagte der chinesische Vize-Handelsminister Li Chenggang am Mittwoch in Peking.
Die USA hatten kurz zuvor eine weitere Liste mit chinesischen Exportgütern im Wert von 200 Milliarden Dollar für mögliche Strafzölle vorgelegt. Die Strafzölle könnten im September in Kraft treten, sagte ein US-Regierungsbeamter am Dienstag.
Zuspitzung des Konflikts
Aus Regierungskreisen in Washington verlautete, die Liste mit den entsprechenden Produkten sei noch nicht endgültig, weil die Öffentlichkeit angehört werden solle. Das Verfahren nimmt demnach zwei Monate in Anspruch.
Mit der Entscheidung verschärft sich der Handelskonflikt zwischen den beiden Wirtschaftsmächten weiter. US-Präsident Donald Trump hatte in der vergangenen Woche erklärt, sein Land könnte letztlich chinesische Produkte im Wert von 500 Milliarden Dollar im Jahr mit zusätzlichen Zöllen belegen. Das entspricht etwa dem Wert aller US-Importe aus China.
Angst rund um den Globus
US-Präsident Trump ist das US-Defizit im Handel mit China ein Dorn im Auge, das 335 Milliarden Dollar beträgt. Er wirft China Dumpingpreise und andere unfaire Handelspraktiken sowie den Diebstahl geistigen Eigentums vor. Trump hat schon frühzeitig klargemacht, dass er vor einer Konfrontation nicht zurückschrecken werde und Handelskriege für leicht zu gewinnen halte.
Rund um den Globus schürt der Konflikt zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften die Angst vor einem dramatischen Konjunktureinbruch. Mit dieser ersten Runde steuern die beiden grössten Volkswirtschaften auf einen Handelskrieg zu, der potenziell schwere Folgen auch für Europa und die gesamte Weltwirtschaft haben könnte. (chk/jdr/sda)