Radikale Islamisten wollen Internet verbieten

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SomaliaRadikale Islamisten wollen Internet verbieten

Alle Internetfirmen im Krisenland Somalia haben 15 Tage Zeit, um ihre Angebote und Dienstleistungen einzustellen. So will es zumindest die berüchtigte Miliz Al-Shabaab.

Al-Shabaab-Kämpfer in Somalia.

Al-Shabaab-Kämpfer in Somalia.

Radikale Islamisten haben in Somalia einen Feldzug gegen das Internet begonnen. Die berüchtigte Miliz Al-Shabaab erklärte am späten Mittwochabend, «der Gebrauch des Internets auf Mobiltelefonen und durch Glasfaser-Technologie im ganzen Land» werde «verboten».

Wer das ignoriere, werde so behandelt, als wenn er mit dem Feind zusammenarbeite. Offenbar befürchtet die Gruppe, in dem Krisenland online ausspioniert zu werden.

Alle Firmen, die in dem Sektor tätig seien, hätten 15 Tage Zeit, ihre Dienstleistungen und Angebote einzustellen, hiess es in der im Rundfunk verbreiteten Botschaft. Der grösste Anbieter Hormuud Telecom hatte Ende 2013 angekündigt, Somalia mit südafrikanischer Hilfe an das um Afrika verlaufende Glasfaser-Seekabel anzuschliessen.

Al-Shabaab nutzt selbst das Internet

Die Miliz versucht seit Jahren, in dem Land am Horn von Afrika einen Gottesstaat auf Grundlage der islamischen Rechtsprechung Scharia einzuführen. Sie beherrscht vor allem Teile im Süden und im Zentrum des Landes und verübt regelmässig blutige Anschläge in der Hauptstadt Mogadischu.

Zur Rekrutierung neuer Kämpfer und zur Verbreitung von Bekennerschreiben hat die Gruppe bisher selbst regelmässig Internetdienste genutzt. (sda)

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