Schweizer werden aus Ägypten ausgeflogen

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Terror-WarnungSchweizer werden aus Ägypten ausgeflogen

Das EDA warnt wegen der politischen Situation davor, nach Sharm el-Sheikh zu reisen. Reiseveranstalter haben bereits reagiert und holen ihre Feriengäste zurück in die Schweiz.

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Von Reisen nach Sharm El-Sheikh rät das EDA derzeit ab.

Von Reisen nach Sharm El-Sheikh rät das EDA derzeit ab.

Wegen der politischen Situation in Ägypten rät das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten derzeit von Reisen nach Sharm El-Sheikh ab. Es gebe Hinweise auf eine «konkrete terroristische Bedrohung». Reiseveranstalter haben deshalb reagiert und alle Buchungen bis zum 16. März gestrichen. Hotelplan zählt derzeit 148 Schweizer, die sich in der gefährdeten Region befinden. «Wir holen am Samstag alle unsere Kunden zurück», erklärt Sprecherin Prisca Huguenin-dit-Lenoir. Die Betroffenen würden kontaktiert und über die Situation aufgeklärt. Wer trotz der angespannten Lage bleiben wolle, müsse dies auf eigene Gefahr tun.

«Bis jetzt ist noch nichts passiert, es handelt sich lediglich um eine Vorsichtsmassnahme», erklärt Huguenin-dit-Lenoir. Die Lage werde Tag für Tag neu beurteilt. Die rund 140 Schweizer, die bis Dienstag in das Gebiet der Halbinsel Sinai reisen wollten, werden nun kontaktiert. Die Buchungen können entweder kostenlos annulliert oder auf eine andere Destination übertragen werden.

Risiko im ganzen Land

Auch bei Kuoni werden die Flüge bis zum 16. März gestrichen. Das sei eine normale Vorgehensweise, erklärt Kommunikationschef Peter Brun. Derzeit befinden sich rund 50 Schweizer, die mit Kuoni reisen, in der Region. Die Leute werden allerdings nicht vorzeitig in die Schweiz zurückgeholt. «Wir lassen sie ihre Ferien wie geplant beenden, denn die Erfahrung zeigt, dass die meisten trotz solcher Warnungen nicht nach Hause wollen.»

TUI fliege seine rund 60 Gäste wenn möglich bereits am Freitag nach Hause, teilte das Unternehmen mit. Neben den regulären Flügen sei auch ein Sondercharter über Köln nach Basel-Mulhouse organisiert worden. Easyjet fliegt wegen der sinkenden Nachfrage bereits seit Mitte Januar nicht von Genf in den Sinai.

Gemäss EDA besteht das Risiko von Terroranschlägen zwar im ganzen Land. Trotzdem könnten Touristendestinationen wie Kairo und Alexandria, der Badeort Hurghada auf der afrikanischen Festlandseite des Roten Meeres, die Region am Nil von Assuan bis Luxor sowie die Mittelmeerküste «grundsätzlich besucht werden».

Sind Sie gerade in Sharm El-Sheikh in den Ferien? Schreiben Sie uns mit Ihrer Telefonnummer auf feedback@20minuten.ch!

(vro/sda)

Polizist und Demonstrant in Ägypten getötet

Attentäter auf einem Motorrad haben im Norden Ägyptens einen Polizisten erschossen. Sie feuerten in der Stadt Mansura im Nildelta auf den Beamten, der ebenfalls auf einem Motorrad unterwegs war, teilte das Innenministerium mit.

Nördlich von Kairo wurde zudem an einer wichtigen Brücke ein selbst gebastelter Sprengsatz entschärft.

Gleichzeitig protestierten nach dem Freitagsgebet wieder Hunderte Anhänger des gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi in Kairo, Suez und Alexandria gegen die Übergangsregierung. Bei einem Zusammenstoss von Anhängern und Gegnern Mursis in Alexandria wurde ein Mann getötet. (SDA)

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