JemenSchwere Luftangriffe – Hunderte Kinder getötet
Saudi-Arabien bombardiert Huthi-Stellungen im Jemen. Seit die ersten Luftangriffe begonnen haben, starben Hunderte Frauen und Kinder.

Rauchentwicklung nach einem saudi-arabischen Luftangriff auf eine Huthi-Stellung.
Seit zwei Monaten bombardiert Saudi-Arabien die Huthi-Rebellen im Jemen. Doch der Konflikt trifft nicht nur Kämpfer, er reisst auch Hunderte Frauen, Kinder und andere Unbeteiligte in den Tod. Ungeachtet davon gehen die Luftangriffe weiter.
Bei der Gewalt im Jemen sind in den vergangenen zwei Monaten Hunderte von Kindern ums Leben gekommen. Das UN-Hochkommissariat in Genf sprach am Freitag von 1037 getöteten Zivilisten seit Beginn der saudischen Luftangriffe auf die schiitischen Huthi-Rebellen. Unter den Opfern waren demnach 130 Frauen und 234 Kinder. Schätzungsweise 2500 Zivilisten seien zudem verletzt worden, sagte Sprecherin Cécile Pouilly. Am schlimmsten betroffen seien die Städte Saada und Aden. Auch am Freitag flog Saudi-Arabien mit seinen Verbündeten wieder Luftangriffe im Jemen.
Stärkster Angriff seit Beginn der Offensive
Schon am Morgen weckte das Bombardement die Bewohner der Hauptstadt Sanaa, die von den Huthis kontrolliert wird. Die Kampfflugzeuge zielten unter anderem auf Waffenlager am Berg Nokum, dort stiegen Flammen und Rauch in den Himmel. Zudem griff die Allianz auch wieder in der Provinz Saada im Norden an, von wo die Huthis stammen. Augenzeugen berichteten von Apache-Helikoptern, die Fahrzeuge der Rebellen beschossen.
Nach Einbruch der Dunkelheit kam es am Freitagabend zu einer weiteren Serie von heftigen Luftangriffen, vor denen Einwohner Sanaas verzweifelt Schutz suchten. Augenzeugen berichteten der Nachrichtenagentur AP, dass die Angriffe einige der umfassendsten und stärksten seit dem Beginn der von Saudi-Arabien angeführten Luftkampagne Ende März
gewesen seien.
Angriff tötete Al-Kaida-Mitglieder
Saada liegt an der Grenze zu Saudi-Arabien. Von dort aus verüben die vom Iran unterstützten Huthis auch bisweilen Angriffe auf saudisches Gebiet. Nach saudischen Angaben wurden im Grenzgebiet seit Beginn der Luftoffensive mehr als ein Dutzend Soldaten und mindestens sieben Zivilisten von Huthis getötet. Der saudische Zivilschutz meldete am Freitag einen Raketenangriff im Grenzgebiet, bei dem ein Kind getötet und drei weitere verletzt worden seien.
In der südlichen Provinz Schabwa wurden bei einem Drohnenangriff auf ein Fahrzeug drei mutmassliche Al-Kaida-Mitglieder getötet. Dies berichteten jemenitische Sicherheitsbeamte.
Saudi-Arabien hatte seine Angriffe am 26. März begonnen, nachdem der jemenitische Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi aus Aden in die saudische Hauptstadt Riad geflohen war. Die Vereinten Nationen planen für Ende Mai Friedensgespräche in Genf. Die Huthis haben Unterstützung zugesagt. Hadis Regierung will hingegen nur teilnehmen, wenn die Rebellen sich aus den von ihnen kontrollierten Städten zurückziehen. (sda)