Ein ToterSchwere Unwetter wüten in Italien
Bei Überschwemmungen und Erdrutschen ist am Sonntag in Norditalien ein Mann ums Leben gekommen. Derweil sind in Spanien wegen andauernder Waldbrände rund 1000 Menschen auf der Flucht.

Bis zu 20 Zentimeter Hochwasser: Autos bahnen sich am 26. August in Ponsacco in der nähe von Pisa ihren Weg durch die Strassen.
Schwere Unwetter haben in der Nacht zum Sonntag im norditalienischen Piemont und in der benachbarten Lombardei zu Überschwemmungen sowie Erdrutsche ausgelöst und einen Autofahrer getötet. Der Mann starb am Sonntag in Padua, als nach starken Regenfällen ein entwurzelter Baum auf sein Auto krachte.
Umstürzende Bäume verletzten in Verbania am Lago Maggiore auch zwei Camper. Ein Tornado verwüstete in dem Ort den botanischen Garten Villa Taranto mit seinen seltenen Pflanzen und Jahrhunderte alten Bäumen.
Dutzende Menschen mussten sich vor den Wassermassen in Sicherheit bringen, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. In den Strassen von Verbania stand das Wasser zeitweise bis zu 20 Zentimeter hoch. Autos wurden beschädigt, Dächer vom Sturm abgedeckt. Auch in der Toskana führte die durchziehende Unwetterfront zu Überschwemmungen.
Die Unwetter mit starkem Regen und heftigem Wind unterbrachen eine lange Hitzeperiode. Im Süden Italiens blieb es jedoch weiter trocken und heiss, so dass es zu neuen Bränden kam. So musste am Sonntag in Massafra in Apulien wegen eines Feuers ein Campingplatz vorsorglich evakuiert werden.
Brände auch in Südfrankreich, Spanien und Bulgarien
In Südfrankreich wurden am Sonntag bei einem schweren Waldbrand bis zu 300 Hektaren Land zerstört. Nach Angaben der Feuerwehr brach das Feuer in der Nacht in der Gegend um Orgon aus, rund 70 Kilometer nordwestlich von Marseille.
Ein Campingplatz mit etwa 70 Touristen musste geräumt werden. Mehrere Löschflugzeuge, Helikopter und Feuerwehrmannschaften aus der ganzen Umgebung waren stundenlang im Einsatz, um die Flammen zu löschen. Denoch breitete sich der Waldbrand weiter aus.
Tausend Menschen auf der Flucht
Im Süden Spaniens zwangen zwei Waldbrände rund tausend Menschen zur Flucht aus ihren Häusern. Ein Feuer wütete in der Nähe von Bedar rund 85 Kilometer nördlich von Almeria, wie die Behörden am Sonntag mitteilten. Die Menschen mussten die Nacht in einem Sportzentrum verbringen.
Ein weiterer Brand bei Estepona rund 35 Kilometer westlich von Marbella konnte am Abend unter Kontrolle gebracht werden. Spanien erlebt derzeit die schlimmsten Waldbrände seit einem Jahrzehnt. Durch inzwischen mehr als 11 650 Brände wurden bereits 149 300 Hektar Land verwüstet.
Rekordhitze in Bulgarien
In Bulgarien wüteten bei Rekordhitze um 41 Grad ebenfalls zahlreiche Brände. Am Sonntag waren es zeitweise rund 150 Feuer. Ein vor einigen Tagen im südlichen Rila-Gebirge entflammter grosser Waldbrand konnte weiterhin nicht unter Kontrolle gebracht werden.
Auch Militärhelikopter waren im Einsatz. Das staatliche Radio rief freiwillige Helfer auf, sich den Feuerwehrleuten anzuschliessen. Bis zum Nachmittag konnten nach Angaben der Feuerwehr 67 Brände gelöscht werden.
(sda)