Separatisten erobern Versorgungslinie

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Ukraine-KonfliktSeparatisten erobern Versorgungslinie

Prorussische Separatisten melden einen Gebietsgewinn im Osten der Ukraine. Bewohner in Donezk berichteten von heftigem Beschuss mehrerer Viertel.

Im Kampf mit dem ukrainischen Militär haben prorussische Separatisten nach eigenen Angaben eine Versorgungslinie zwischen den belagerten Gebieten Donezk und Lugansk unter ihre Kontrolle gebracht. Als nächstes solle die Armee-Blockade der Grossstadt Lugansk durchbrochen werden, sagte ein Separatistenführer laut der Agentur Interfax.

Bewohner der Stadt Donezk berichteten am Samstag von heftigem Beschuss mehrerer Viertel. Der Sicherheitsrat in Kiew teilte mit, die «Anti-Terror-Operation» in der Ostukraine werde noch einige Zeit dauern. Die Einnahme der von Aufständischen gehaltenen Orte sei nicht in zwei Tagen zu machen.

Die Regierungstruppen zogen derweil ihren Belagerungsring um die Stadt Gorlowka nordöstlich von Donezk immer enger, wie ein Sprecher des ukrainischen Verteidigungsministeriums sagte.

Die Situation der Menschen in Donezk und Lugansk wurde nach Angaben der örtlichen Behörden immer dramatischer. Die mehr als 200'000 Einwohner von Lugansk sind seit zwei Wochen ohne Strom und Wasser. In Donezk seien mehr als 40'000 Einwohner ohne Strom, teilte der Stadtrat mit.

Die Ukraine und Russland haben Hilfskonvois ins Krisengebiet entsandt. Nach einem tagelangen Streit um die russische Lieferung hatten Russland und die Ukraine nach Angaben aus Kiew eine Einigung erzielt.

Die Kontrolle der Waren durch ukrainische Grenzbeamte sollte nach einer Mitteilung der Präsidialverwaltung noch im Laufe des Samstags beginnen. Die ukrainischen Lastwagen sammelten sich in Starobelsk nördlich des Krisengebiets. (sda)

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