Spanien glüht – bis zu 45 Grad

Aktualisiert

Waldbrand-GefahrSpanien glüht – bis zu 45 Grad

Das Wetteramt in Spanien verhängt Alarmstufe Rot. Bei Temperaturen von bis zu 45 Grad drohen der Bevölkerung gesundheitliche Probleme und dem Land erneut verheerende Waldbrände.

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Erst im Juli kämpften Feuerwehrmänner in Spanien noch gegen einen verheerenden Waldbrand. Nun droht die nächste Katastrophe.

Erst im Juli kämpften Feuerwehrmänner in Spanien noch gegen einen verheerenden Waldbrand. Nun droht die nächste Katastrophe.

In Spanien hat die Hitzewelle am Freitag mit bis zu 45 Grad einen neuen Höhepunkt erreicht. Das Wetteramt gab für mehrere Provinzen im Zentrum und Süden des Landes die höchste Alarmstufe.

In der Gegend von Córdoba im südspanischen Andalusien wurden für Freitag Höchstwerte von bis zu 45 Grad erwartet. In Städten wie Madrid, Sevilla, Badajoz oder Saragossa sollte es bis zu 44 Grad heiss werden. Meteorologen rechneten damit, dass die von einer Heissluftfront aus Afrika verursachte Hitzewelle am Freitag ihren Höhepunkt hatte.

Gesundheitliche Probleme und Waldbrandgefahr

Die ausgegebene Alarmstufe Rot bedeutet, dass eine sehr ungewöhnliche Wetterlage erwartet wurde und das Risiko gesundheitlicher Beeinträchtigungen besonders hoch war. Die Menschen wurden aufgerufen, körperliche Anstrengungen im Freien zu vermeiden und ausreichend Wasser zu trinken. Die Hitze bedeutete auch eine extrem hohe Waldbrandgefahr.

Das Risiko wurde noch dadurch erhöht, dass der Sommer in ganz Spanien bisher ungewöhnlich trocken war. In der Gegend von Cuenca in Zentralspanien kämpften die Löschteams am Freitag gegen ein Feuer, das drei Quadratkilometer Wald und Buschland vernichtete.

Bereits tödliche Waldbrände im Juli

Die spanische Bevölkerung weiss, was die Warnung des Wetteramtes bedeutet. Schon im Juli forderten Waldbrände in der Region Katalonien mehrere Tote und zerstörten nach offiziellen Angaben etwa 10 000 Hektar Fläche. Unter den Todesopfern waren unter anderen ein Vater und seine 15-jährige Tochter aus Frankreich. Die beiden waren zusammen mit anderen Familienmitgliedern in Panik über eine Klippe gesprungen und ertrunken.

In Portugal schon viel verbrannt

Auch bei den aktuell in Portugal wütenden Waldbränden starb ein Feuerwehrmann. Der 53-Jährige sei am Donnerstag bei Figueiró dos Vinhos in seinem Fahrzeug von den Flammen eingeschlossen worden, berichteten Medien am Freitag unter Berufung auf den Zivilschutz.

Am Freitag wütete den amtlichen Angaben zufolge noch ein Waldbrand in der nordöstlichen Gemeinde Algoso, 30 Kilometer von der spanischen Grenze entfernt. Bis Ende Juli hatten die Brände in Portugal nach offiziellen Angaben gut 670 Quadratkilometer Wald zerstört, in etwa die Fläche des Kantons Glarus. Das sei dreimal mehr als im Vorjahr, teilten die portugiesischen Behörden weiter mit.

Feuer auf Sizilien

Schwere Brände gab es am Freitag weiterhin auf Sizilien. Die Flammen tobten in der Provinz Enna im Zentrum der Insel. Die Helfer hatten viel zu tun. Unter anderem mussten sie betagte Personen gegen deren Willen in Sicherheit bringen. Zudem kam es wegen des Feuers zu einem grösseren Stromausfall in der Gegend.

Löschflugzeuge waren auch unweit von Palermo massiv im Einsatz, wo die Flammen ein zwei Quadratkilometer grosses Waldgebiet zerstört haben.

Schwere Brände tobten auch in Apulien, Ligurien, Kampanien und bei Rom. Meterhohe Flammen wüteten im Viertel Monte Mario im Norden der Hauptstadt auf einem etwa einen halben Hektar grossen Grundstück.

Die Feuerwehren verdächtigen Brandstifter. Einige Verdächtige wurden festgenommen. Seit 15. Juni wurden unweit von Rom 220 Brände gemeldet, das sind 120 Prozent mehr als im Sommer 2011.

Brände in Griechenland unter Kontrolle

Griechenland kämpfte ebenfalls weiter gegen mehrere Waldbrände. Die Flammen auf der Halbinsel Chalkidiki bedrohten nach Feuerwehrangaben keine bewohnten Gebiete mehr.

Die Löscharbeiten auch aus der Luft würden durch das bergige Gebiet erschwert, sagte ein Feuerwehrsprecher. Die Klöster der Anlage am Berg Athos seien nicht bedroht. Auch vom Ferienort Ouranoupolis konnten die Feuerwehrleute die Flammen zurückdrängen.

Auch ein anderer Grossbrand auf der Halbinsel Peloponnes war anscheinend unter Kontrolle. Dort waren am Dienstag und Mittwoch sieben Menschen verletzt worden.

(jbu/sda)

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