Afrika-Exklave CeutaSpanien verhaftet vier Dschihadisten
Zwei radikale Brüderpaare sind in Ceuta gefasst worden. Es gebe grosse Übereinstimmungen mit den Kouachi-Brüdern, die Terroristen von Paris.

Den spanischen Behörden sind vier Dschihadisten ins Netz gegangen.
Rund zwei Wochen nach den islamistischen Anschlägen von Paris ist Spanien ein Coup gegen den Dschihadismus gelungen. Vier mutmasslich sehr gefährliche Terroristen wurden am Samstagmorgen in der spanischen Nordafrika-Exklave Ceuta gefasst.
Es handele sich um zwei «stark radikalisierte» Brüderpaare, die bereit gewesen seien, einen Terroranschlag zu verüben und dabei auch ums Leben zu kommen, sagte Innenminister Jorge Fernández Díaz vor Journalisten in Madrid.
Die Polizei hat den Einsatz aufgezeichnet:
«Sehr gut ausgebildet»
Es gebe nach den Erkenntnissen der Polizei grosse Übereinstimmungen der in Ceuta ausgehobenen Zelle mit den Terroristen, die Anfang des Monats den Anschlag auf das Pariser Satiremagazin «Charlie Hebdo» verübt und zwölf Menschen getötet hätten, sagte der Minister am Rande eines Parteikongresses der Volkspartei (PP) von Ministerpräsident Mariano Rajoy.
Die Festgenommenen - Spanier mit marokkanischen Wurzeln - seien alle «psychisch, körperlich sowie im Umgang mit Waffen sehr gut ausgebildet».
Bei dem Einsatz wurden in Ceuta zwei Häuser durchsucht. Wie die staatliche Nachrichtenagentur efe unter Berufung auf Ermittlerkreise berichtete, sollten die mutmasslichen Terroristen noch am Samstag per Helikopter zum Nationalen Gerichtshof nach Madrid gebracht werden. Dort sollten sie von erfahrenen Terror-Ermittlern verhört werden.
Drogenring finanzierte Dschihadisten
Die Anti-Terror-Aktion in Ceutas Problemviertel Barrio del Príncipe geschah nur wenige Stunden, nachdem die Behörden in Spanien und Marokko die gemeinsame Zerschlagung eines Haschischhändlerrings bekanntgegeben hatten, der den Erkenntnissen zufolge dschihadistische Gruppen finanzierte.
Bei dieser Razzia in Ceuta und mehreren Städten Spaniens seien in den vergangenen Tagen 55 Menschen festgenommen sowie elf Tonnen Haschisch, Waffen und Bargeld im Wert von umgerechnet zwei Millionen Euro beschlagnahmt worden, teilte das Innenministerium in Madrid mit.
Die Organisation habe tonnenweise Haschisch in ganz Europa vertrieben und jeden Monat mehrere Millionen Euro umgesetzt. Dem Zugriff der Behörden seien zweijährige Ermittlungen vorausgegangen.
(sda)