Geiselnahme in ParisTerrorist legt Telefon nicht auf – Polizei hört mit
Die Sicherheitskräfte wussten, was der Geiselnehmer im jüdischen Supermarkt vorhatte. Dank eines Missgeschicks fanden sie den richtigen Zeitpunkt für den Zugriff.
Dem Geiselnehmer Amedy Coulibaly ist nach Angaben von französischen Medien, die sich auf Informationen aus Polizeikreisen berufen, ein folgenschweres Missgeschick passiert. Als Coulibaly mit dem Ladentelefon einen Bekannten anruft, legt er das Telefon nicht richtig auf. So konnte die Polizei bei der Geiselnahme live mithören.
Dank diesen Informationen wussten die Beamten genau, was der Attentäter plante. Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, entschlossen sich die Einsatzkräfte kurz nach 17 Uhr zum Zugriff, weil sich Coulibaly zu diesem Zeitpunkt etwas entspannte. Nach Angaben vom TV-Sender BMF sprach der Geiselnehmer bei der Erstürmung des Ladens Gebete. Der Täter hatte Sprengstoff dabei. Diesen konnte er aber beim Angriff der Polizei nicht zünden.
Auch von der Geiselnahme in Dammartin werden Details bekannt. Wie französische Medien berichten, gibt es Hinweise darauf, dass die angebliche Geisel nie von den Terror-Brüdern gefangen gehalten wurde. Ein Angestellter der Druckerei, in der sich die beiden «Charlie Hebdo»-Attentäter verschanzt hatten, habe sich in einem Karton versteckt gehalten. Die Kouachi-Brüder wussten nicht, dass sich der Mann im Gebäude befand. Dafür konnte der Angestellte die Polizei detailreich über die Örtlichkeit informieren. Der Mann wird in Frankreich als Held gefeiert.