Badeort in TunesienAttentäter mordete am Strand – und im Hotel
Bei einem Anschlag im tunesischen Sousse wurden 38 Menschen erschossen, darunter auch viele Touristen. Es war offenbar nur ein Attentäter für den Anschlag verantwortlich.
Beim Anschlag auf ein Strandhotel in Tunesien sind am Freitag mindestens 38 Menschen getötet worden. Das tunesische Gesundheitsministerium hat am Abend die Zahl der Todesopfer von 28 nach oben korrigieren müssen. Unter den Toten sind nach Angaben der örtlichen Behörden Deutsche, Briten und Belgier.
Der tunesische Radiosender Mosaique FM meldete unter Berufung auf das Innenministerium, unter den Opfern seien Deutsche und Briten.
Täter zog Kalaschnikow aus einem Sonnenschirm
Zunächst war von zwei Angreifern die Rede gewesen. Später teilte das Innenministerium mit, dass der Attentäter alleine gehandelt habe.
Der Mann sei an den Strand gekommen, habe eine Kalaschnikow aus einem mitgebrachten Sonnenschirm gezogen und das Feuer eröffnet, sagte Innenminister Rafik Chelli der Nachrichtenagentur AP am Freitag.
Junger Student
Der Täter habe erst am Strand auf Touristen gefeuert und sei dann weiter zum Pool und ins Innere des Hotels gegangen und habe auf jeden geschossen, der ihm begegnet sei, sagte Chelli. Anschliessend kam er in einem Schusswechsel mit der Polizei ums Leben. Einen zweiten Angreifer habe es nicht gegeben.
Bei dem Täter handele es sich um einen jungen Studenten, der den Behörden zuvor nicht bekannt gewesen sei, sagte Chelli weiter. «Er hatte sicherlich mit gewissen Extremisten zu tun.» Für das Attentat übernahm zunächst niemand die Verantwortung.
Anschlag bereits 2013
In Sousse war es bereits im Oktober 2013 zu einem Anschlag auf ein Touristen-Resort gekommen. Bei dem Selbstmordanschlag war seinerzeit aber ausser dem Attentäter niemand zu Schaden gekommen.
Touristen in Tunesien wurden in der Vergangenheit wiederholt Ziel von Attentätern. Erst im März waren in Tunesien bei einem Terrorangriff auf das Bardo-Museum in der Hauptstadt mehr als 20 Menschen getötet worden.
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