WahlhelferTrump jr. wirbt bei Rassisten für seinen Dad
Donald Trumps Sohn ist stolz auf seinen Vater und preist ihn, wo er nur kann. Selbst bei eingefleischten Rechtsextremen.
Einer von Donald Trumps willigsten Wahlhelfern ist sein gleichnamiger Sohn. Doch dessen jüngste Aktion ging schief: Donald Trump jr. gab einem landesweit bekannten Rassisten und Rechtsextremisten ein Radiointerview – ohne von dessen Gesinnung zu wissen, wie er später sagte.
«The Political Cesspool» heisst die Sendung, die James Edwards moderiert. Gefäss und Moderator sind laut der Bürgerrechtsorganisation Southern Poverty Law Center (SPLC) eindeutig «rassistisch und antisemitisch». Ziel der Sendung ist unter anderem, die Zahl der Weissen weltweit gegenüber anderen Rassen zu erhöhen, steht im Leitfaden.
«Sklaverei – das Beste, was Schwarzen passierte»
Weitere Einblicke in sein rassistisches Gedankengut gibt Moderator Edwards in seinem Blog: «Die Sklaverei war für die Schwarzen auf dem amerikanischen Kontinent das Beste, was ihnen je passierte. Unglücklicherweise war es zugleich das Schlechteste, was jemals den weissen Amerikanern passierte», heisst es dort etwa.
Der Journalist bloggt auch über Donald Trump, dessen Wahlkampf als US-Präsidentschaftskandidat sowie über Ankündigungen in eigener Sache: «In der Sendung vom 5. März strahlen wir ein zuvor aufgenommenes Interview mit Donald Trump jr. aus.» In einer ersten Reaktion dementierten Trumps Wahlhelfer diese Ankündigung – mussten das Dementi dann aber ebenso schnell wieder wiederrufen.
Angeblich nie vom Ku-Klux-Klan gehört
Trump jr. rechtfertigte sich: 35 Radiostationen habe er angerufen, um sich für den Wahlkampf seines Vaters einzusetzen. Dabei sei er von einem Moderator an den nächsten verwiesen worden, bis er schliesslich bei Edwards gelandet sei, sagte er laut der Nachrichtenagentur Bloomberg: «Ich hätte ihm natürlich nie ein Interview gegeben, wenn ich gewusst hätte, wer der Mann ist.» Sein Team habe Edwards nicht überprüft.
Bekannt ist, dass die Trump-Familie immer wieder in die Nähe von Rechtsextremen und Rassisten gerät. Zuletzt weigerte sich Präsidentschaftsanwärter Trump in einer CNN-Talkshow, sich vom Ku-Klux-Klan zu distanzieren. Von dieser Organisation und vom Namen des landesweit bekannten Rechtsextremen und ehemaligen Klan-Führungsmitglieds, David Duke, habe er noch nie gehört, sagte Trump. Später rechtfertigte er sich damit, er habe die Frage nicht verstanden – weil der Ohrstöpsel des Senders kaputt gewesen sei.