GIMS CountdownSexy Salon: Heisse Autos und scharfe Girls in Genf
Laut Journalistin Nina Vetterli gehören sexy Hostessen zu
einer Autoshow. Oder heutzutage etwa nicht mehr?
Der eine gafft, als wäre er soeben aus 20 Jahren Einzelhaft entlassen worden, der andere belässt es bei einem verstohlenen Blick, fast alle zücken ihre Kamera («nur wegen der Autos!»), und dann gibt es noch die Sorte Messebesucher, die sich ob der nackten Haut und der lasziven Posen echauffiert. Ich? Ich lasse mich von den vierrädrigen Schönheiten nicht ablenken, denke nebenher vielleicht über eine operative Beinverlängerung nach, finde aber ganz pragmatisch: So war es immer auf den Autoshows, so wird es auch immer bleiben.
Oder etwa nicht? In der Tat lässt sich seit einigen Jahren ein Wandel beobachten. Röcke werden länger, Hotpants zunehmend zu Business-outfits und die Hostessen zu Hosts oder per Crashkurs gar zu Torque Vectoring und Plug-in-Hybrid erklärenden «Explainern», die nur so nebenbei gut aussehen. Auf den kleinen Ständen von Sportwagenherstellern und Tunern darf das Räkeln auf der Motorhaube noch seine Wirkung entfalten, doch bei den Volumenherstellern scheint kaum einer mehr unter Sexismus-Verdacht stehen zu wollen.
Ist das gut, weil dem modernen Frauenbild entsprechend? Schade um die Tradition? Kann es darüber hinwegtäuschen, dass der durchschnittliche Besucher, Manager, Ingenieur, Designer und Journalist in der Branche immer noch männlich ist? Ich weiss es nicht. Aber ich werde, da sich die Sache mit der operativen Beinverlängerung je länger, je weniger aufdrängt, auf der 87. Geneva International Motor Show darüber nachdenken.