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Reise-FlopZu laut: Dreijähriger muss Flieger verlassen

Weil ihm das iPad weggnommen wurde, war der kleine Daniel nicht mehr ruhig zu kriegen. Er quengelte so lange rum, bis der Pilot zurück zum Gate rollte und die ganze Familie aus dem Flugzeug wies.

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Weil er sich nicht richtig angurten liess, durfte der dreijährige Daniel nicht mit nach Miami fliegen. (Bild: Photocase.com/misterQM)

Weil er sich nicht richtig angurten liess, durfte der dreijährige Daniel nicht mit nach Miami fliegen. (Bild: Photocase.com/misterQM)

Stellen Sie sich vor, Sie sitzen im Flugzeug neben einem schreienden Kind. Ein Albtraum. Und jetzt stellen Sie sich einmal vor, das Kind wäre Ihres. Auch schrecklich, nicht? Vor allem, wenn Sie deshalb aus dem Flugzeug geworfen werden.

Dies passierte einer Familie, die für ein langes Wochenende mit Alaska Airlines von Seattle über Miami auf die Virgin Islands fliegen wollte. Die Mutter, die Grossmutter und das kleinere der beiden Kinder sollten in der ersten Klasse nach Florida fliegen, der Vater und der dreijährige Daniel kamen in der Econonmy Class unter, schreibt msnbc.com.

Nicht ohne mein iPad

Während die anderen Passagiere einstiegen und ihre Sitze einnahmen, sass der Bub still im Sitz und spielte mit dem iPad. Als vor dem Start alle elektronischen Geräte ausgeschaltet werden mussten, begann die Tragödie. Der Dreikäsehoch flippte aus, als ihm sein Spielzeug weggenommen wurde und er liess sich nicht mehr beruhigen.

Mark Yanchuk versuchte, seinen weinenden Sohn richtig hinzusetzen und ihm den Sicherheitsgurt anzulegen. Weil Daniel nun auf dem Sitz lag und die Bein über die Armlehne schwang, gelang das aber nicht wirklich. Die Beruhigungsversuche der Flight Attendants scheiterten ebenfalls. Gemäss Paul McElroy, dem Sprecher von Alaska Airlines, stellte sich das Kind derart quer, dass der Gurt irgendwann über seinem Hals einrastete. Erstickungsgefahr, fürchteten die Flugbegleiterinnen. Diese Gefahr bestreitet der Vater allerdings.

Ade Virgin Islands

Als das Flugzeug auf die Startbahn rollte, sass der Bub endlich aufrecht im Sitz. Doch zu früh gefreut, er wurde schon wieder zum Zappelphilip. Nachdem ein Flight Attendant den Kapitän informiert hatte, entschloss sich dieser, wieder zurück zum Gate zu fahren. Der Vater wurde gebeten, mit seinem Jungen auszusteigen und einen anderen Flug zu nehmen. Aus Sicherheitsgründen. Mit ihnen gingen auch die drei Familienmitglieder aus der ersten Klasse wieder von Bord.

Den angebotenen Flug am nächsten Tag wollte Yanchuk nicht annehmen. Er fühle sich nicht mehr wohl bei Alaska Airlines. «Ich finde, sie haben überreagiert», sagte er gegenüber msnbc.com, da ihm nicht einleuchtete, was an der Situation so gefährlich gewesen sein soll, dass sie die Maschine verlassen mussten. Die Flüge wurden zwar zurückerstattet, doch das Wochenende in der Karibik fiel ins Wasser.

Reisen des Grauens

Wer auch immer neben Daniel und seinem Vater sass, wird sich gefreut haben, während den fast sechs Stunden Flugzeit von der West- an die Ostküste der USA seine Ruhe gehabt zu haben. Für Yanchuks Familie hingegen war das wohl eines der unangenehmsten Ferienerlebnisse, hörte doch die Reise schon wieder auf, bevor sie richtig begonnen hatte.

Auch ärgerlich ist es, wenn man zwar losfliegt und ankommt, allerdings nicht dort, wo man eigentlich hinwollte. Dies passierte im Jahr 2006 dem Deutschen Tobi Gutt, der seine Freundin in Australien besuchen wollte. Bei der Buchung im Internet vertippte sich der damals 21-Jährige: Anstatt nach Sydney, Australien kaufte er sich ein Ticket nach Sidney, einem Städchen im US-Bundesstaat Montana. Erst beim Umsteigen in den verschneiten Bergen von Montana wurde ihm klar, dass da etwas nicht stimmen konnte, so «Bild». Bis er schliesslich seine Freundin im warmen Sydney in die Arme schliessen konnte, dauerte es nochmals etliche Flugstunden.

Reise ohne Ende, Reise mit zu frühem Ende - davon können Sie möglicherweise auch ein Lied singen. Erzählen Sie uns von Ihren Reise-Flops und Schreckensszenarien unterwegs. Entweder via Kommentar-Funktion oder gleich mit Foto per Mail an community@20minuten.ch.

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