«Facebook bekommt jetzt alle Handy-Nummern»

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Leser löschen Accounts«Facebook bekommt jetzt alle Handy-Nummern»

Viele Leser wollen nach der Übernahme von WhatsApp durch Facebook ihren Account kündigen. Wir zeigen die Alternativen zum populären Instant Messenger.

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Nachdem bekannt wurde, dass Facebook den Instant-Messenger-Dienst WhatsApp für 19 Milliarden US-Dollar übernimmt, wollen viele Leser ihren WhatsApp-Account löschen. Leser Mike A. schreibt: «Das ist das Schlimmste, was passieren konnte. Datenschutz und Stabilität werden jetzt definitiv nicht besser.»

Viele Leser möchten deshalb zu einem anderen Instant-Messenger-Dienst wechseln. Leser «Mister M» stellt aber klar: «Wechseln bringt eh nichts mehr. WhatsApp wurde gekauft und somit gehen eure Handy-Nummern automatisch zu Facebook. Wer sie auf Facebook nicht angeben wollte, hat es jetzt getan; via WhatsApp.»

Mehr wert als die ABB

20-Minuten-Leser «hofstadter» meint: «Super – damit ist Facebook auf einen Schlag um 450 Millionen Adressbücher reicher.» Leser «rw1302» fühlt sich unwohl: «Gehört dazu die Abtretung der Rechte an allen Bildern, die man verschickt?» Der 20-Minuten-Leser «Ein informierter Zeitgenosse» hat ebenfalls Bedenken: «Die Kommunikation in WhatsApp ist eine intimere und bei deren Auswertung legst du deine Seele offen dar.» Eine Aufregung, die «dodo noa» nicht verstehen kann: «Was versendet ihr für ultrageheime Dinge per Whatsapp? Vielleicht das geheime Apfelkuchenrezept von Grossmutter?»

Leser «Deeks» wundert sich über den horrenden Betrag: «Sind unsere Userdaten wirklich 19 Milliarden wert?» Ein anderer meint lakonisch: «So viel trägt Zuckerberg im Portemonnaie bei sich.» Leser «g.b». ist entsetzt: «Eine Firma, die mit 50 Leutchen eine einfache Message-App unterhält, soll 19 Milliarden wert sein? Das ist mehr als die Börsenkapitalisierung der ABB mit 147'000 Angestellten.»

Die Alternativen

WhatsApp ist sicher der grösste Sofortnachrichtendienst der Welt. Im Netz tummeln sich aber verschiedene Konkurrenten, die denselben Service und noch mehr anbieten:

Threema

Verfügbar für iOS und Android. Kostet 2 Franken. Der Funktionsumfang ist mit WhatsApp vergleichbar, doch werden Nachrichten durch Threema verschlüsselt. Gründer und Betreiber des Services ist der Schweizer Manuel Kasper. Laut Aussage von Threema befinden sich alle Server des Dienstes in der Schweiz. Im Sommer 2013 gehörte Threema zeitweise zu den beliebtesten kostenpflichtigen Apps im deutschsprachigen Raum.

iO

Das Swisscom-App iO ist gratis und verfügbar für iOS und Android. Mit iO kann man mit anderen iO-Nutzern über das Internet gratis telefonieren, chatten oder Bilder austauschen. Funktioniert auf der ganzen Welt. Die Swisscom garantiert, dass die Benutzerdaten in der Schweiz gelagert werden.

Viber

Ähnlich wie Sykpe ist Viber eine App für Internettelefonie, mit der auch Textnachrichten verschickt werden können. Läuft unter den gängigen Betriebssystemen iOS, Android, Windows Phone, Blackberry, Nokia und Bada. Viber ist kostenlos. Datenschutzrechtlich ist die Software aber laut Golem.de bedenklich.

Google+ Hangouts

Von Google entwickelter Sofortnachrichten-Dienst mit integrierter Video- und Call-Funktion. Gratis verfügbar für Android und iOS. Setzt einen Google+-Account voraus. Server weltweit, auch in den USA. Google setzt nach eigenen Aussagen alles daran, für den Schutz und die Sicherheit der Daten zu sorgen.

Blackberry Messenger

Kurz BBM, gehört zur Grundausrüstung aller Blackberry-Geräte. Seit Sommer 2013 ist die App auch für iOS und Android verfügbar. Die App ist gratis. Eine Chat-Verbindung wird über das geschlossene Blackberry-Netzwerk (Hauptquartier in Kanada) aufgebaut, auf das dritte Hersteller keinen Zugriff haben.

kik

Kik Messenger ist verfügbar für Android, iOS, Blackberry, Nokia Series 40 und Windows Phone. Die App ist gratis. Im Gegensatz zu WhatsApp lässt sich Kik auch auf Nicht-GSM-fähigen-Mobilgeräten installieren. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, Foto- und Videodateien auszutauschen sowie Youtube-Videos und selbstgezeichnete Bilder, sogenannte Sketches zu teilen. Zum Kontaktieren anderer Benutzer wird nicht deren Telefonnummer sondern deren Benutzername verwendet. Es gibt keine Kontaktanfrage; andere Benutzer können ohne deren Einwilligung kontaktiert werden.

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