Israel: Vize-Minister droht mit «Holocaust»

Aktualisiert

Israel: Vize-Minister droht mit «Holocaust»

Der stellvertretende israelische Verteidigungsminister Matan Wilnai hat massive Drohungen gegen die Palästinenser ausgestossen. Im Armeeradio sprach er zudem von einer Grossoffensive im Gazastreifen.

«Wenn die Palästinenser noch mehr Raketen abschiessen und deren Reichweite vergrössern, bringen sie sich in die Gefahr eines grösseren Holocaust, weil wir alles in unserer Macht Stehende tun, um uns zu verteidigen», sagte Wilnai am Freitag im Radio.

Der politisch sensible Begriff «Holocaust» bezeichnet den Völkermord an sechs Millionen Juden während des Zweiten Weltkrieges. Er wird in Israel kaum in einem anderen Zusammenhang als den Verbrechen der Nationalsozialisten genannt.

Die israelische Armee hatte in den vergangenen zwei Tagen nach palästinensischen Angaben mindestens 32 Palästinenser im Gazastreifen getötet. Unter den Toten waren demnach acht Kinder, darunter ein fünfmonatiges Baby.

Israel bezeichnete die Angriffe als Reaktion auf den palästinensischen Raketenbeschuss, bei dem erstmals seit einem dreiviertel Jahr auch ein Israeli ums Leben gekommen war.

Am Freitag setzte die israelische Luftwaffe ihre Angriffe fort. Nach palästinensischen Angaben wurde ein Haus in Dschabalia im Norden des Gazastreifens getroffen. Zwei Erwachsene und zwei Kinder wurden verletzt.

Eine israelische Armeesprecherin erklärte, die Angriffe hätten Produktionsstätten von Kassam-Raketen gegolten. Israel habe seit Mittwoch 22 Luftangriffe gegen den Gazastreifen geflogen. Im gleichen Zeitraum seien aus dem Gazastreifen 116 Raketen sowie Mörsergranaten auf israelische Städte abgefeuert worden.

(sda)

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