Apple macht Displays mit Saphiren kratzfest

Aktualisiert

Wie RolexApple macht Displays mit Saphiren kratzfest

Fast so hart wie ein Diamant und extrem teuer: Kratzfestes Saphirglas kommt bei Rolex-Uhren zum Einsatz. Nun experimentiert Apple mit den Edelsteinen.

tob
von
tob

Apple will seine Bildschirme kratzfester machen: Während der letzten Monate hat der IT-Konzern in neue Technik investiert und sich entsprechendes Know-how angekauft, um den Bildschirm der Zukunft zu bauen. Die Firma GT Advanced in Arizona soll für Apple eine neuartige Display-Abdeckung fertigen, die künftig in verschiedenen Apple-Geräten zum Einsatz kommen könnte. Der neue Screen ist extrem hart und damit resistent gegen fast alle Arten von Kratzern.

Bisher wird Saphirglas fast ausschliesslich im Luxus-Segment eingesetzt. So sind etwa die Zifferblatt-Abdeckungen von Rolex-Uhren aus den Edelsteinen gefertigt. Bei Smartphone-Displays wird Saphirglas bisher nur bei absoluten Luxus-Geräten, wie etwa dem Vertu Ti eingesetzt.

Fast so hart wie ein Diamant

Das 3,7-Zoll-Display des Geräts ist durch eine Schicht Saphirkristalle geschützt. Diese besitzen einen Härtegrad von neun sogenannten Mohs. Diamanten haben einen Härtegrad von zehn. Das hat seinen Preis: Das Smartphone wird in Handarbeit hergestellt und kostet so viel wie ein Kleinwagen. Aber auch Apple setzt bereits auf das extrem resistente Material: Die Abdeckung des Touch ID Sensor im iPhone 5S besteht aus Saphirglas.

Saphir ist zehnmal teurer

Laut einem Bericht von 9to5mac plant Apple den Einsatz von Saphirglas künftig bei iPhones. Bisher wird der iPhone-Bildschirm durch Cornings Gorilla Glass geschützt. Ein Systemwechsel könnte für Apple teuer werden. Laut dem Hersteller Corning ist Saphirglas rund zehnmal teurer als das Gorilla Glass. Die Kosten dürfte der Konzern aber kaum auf seine Kunden abwälzen können. Wie «The Guardian» berichtet, sollen künftige iPhones mit Saphirglas im gleichen Preissegment angeordnet sein wie das iPhone 5S.

Farbige Steine sind nicht geeignet

Der extrem harte Edelstein kommt in vielen Formen und Farben daher. Es gibt gelbe, orange, grüne, rote und lila Saphirsteine. Rote Saphire kennt man als Rubine, meist haben die Steine aber einen blauen Stich. Diesen bekommen sie durch Verunreinigungen mit Eisen, Magnesium, Kupfer oder Chrom. Für die Herstellung eines Displays wären die natürlich vorkommenden Edelsteine allerdings nicht geeignet.

Edelsteine aus dem Labor

Während für Schmuck in der Regel natürliche Saphire zum Einsatz kommen, werden sie für alle anderen Anwendungsgebiete im Labor hergestellt. Die künstlichen Steine sind weiss, da sie keine Verunreinigungen enthalten. Der erste synthetische Saphir wurde 1902 vom französischen Chemiker Auguste Verneuil hergestellt. Seither gibt es mehrere Methoden, um die künstlichen Steine zu fertigen. In der Regel wird ein Verfahren angewendet, das aus Aluminiumoxid-Pulver unter hohem Druck und hoher Hitze den künstlichen Stein produziert.

Selbst ein Ziegelstein aus Beton kann dem Saphirdisplay nichts anhaben. (Video: Youtube.com/Pocketnow)

So wird Saphirglas hergestellt. (Video: Youtube.com/AeroGear)

Deine Meinung zählt