Das iPad wird zum Alleskönner im Hotel

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Tablet statt TablettDas iPad wird zum Alleskönner im Hotel

In manchen Hotels können die Gäste per Tablet das Licht ein- und ausknipsen. Im Londoner Café Royal hingegen ist das iPad von der Rezeption bis in die Küche voll integriert.

von
ray

Anders als in anderen Hotels muss man im Londoner Luxushotel Café Royal fürs Einchecken nicht an der Rezeption anstehen. Hier geschieht das direkt am iPad – von der Eingabe der Personalien über die Kreditkartenangaben bis zur krakeligen Unterschrift auf dem Touchscreen.

Schneller ist zwar das Einchecken im Lobby-Sessel nicht, doch muss man sicher nie an der Rezeption anstehen und kann sogar schon auf dem Weg zum Hotel die Formalitäten erledigen. «Viele unserer Gäste holen wir per Limousine vom Flughafen ab. Auf der Fahrt können sie bereits per iPad einchecken oder dies durch das Hotelpersonal machen lassen», sagt Mathura Premaruban, PR-Verantwortliche des Café Royal.

Der Koch am Touchscreen

Andrew Turner, der Chefkoch des Hotels, hat das iPad auch in der Hotelküche eingeführt. Zwar sei er technisch gesehen ziemlich «old school», doch hätten ihn die überaus praktischen Anwendungen, die per Gadget-Hilfe geboten werden, überzeugt.

«Ich habe sämtliche Rezepte, die wir in der Küche brauchen, auf den iPads gespeichert», sagt der Koch nicht ohne Stolz. So können alle Mitarbeiter in der riesigen Küche, die sich im Untergeschoss des Hotels befindet, auf die Rezepte zugreifen. Die Tablet-Küchenhilfe soll aber noch viel weiter gehen: Ab Mai wird auch das Servicepersonal mit iPads ausgerüstet, um damit im Restaurant oder im Privatclub die Bestellungen der Gäste aufzunehmen. So sollen sie «allwissend» über die Ingredienzien der Menüs Auskunft geben und direkt auf Spezialwünsche der Gäste eingehen können. Ohne zeitliche Verzögerung landen die Bestellungen dann in der Küche, wo sie im Idealfall sofort entgegengenommen werden.

iPads auch für die Gäste

Die iPad-Integration im Café Royal resultiert nicht aus einer Zusammenarbeit mit Apple, sondern wurde vom Hotel selbst initiiert und soll künftig auch auf alle Gästezimmer ausgeweitet werden. In den Luxus-Suiten kann bereits fast alles per Touchscreen gemacht werden: So lassen sich Licht, Vorhänge, Musik und Fernseher über das Tablet steuern. Zudem steht auch ein Butler-Service zur Verfügung.

In den restlichen der 159 Zimmer wurden die iPads noch nicht eingeführt, doch wer ein eigenes iPad oder ein anderes Mobilgerät mitbringt, kann heute schon in sämtlichen Zimmern übeer Bluetooth die Musikanlage bedienen oder Tablet-Inhalte auf dem Fernseher anzeigen.

Hightech im historischen Gebäude

Direkt am Piccadilly Circus gelegen, befindet sich das 5-Sterne-Hotel mitten in London. Zu seiner illustren Kundschaft zählten beispielsweise Oscar Wilde oder H.G. Wells, später auch Brigitte Bardot, Prinzessin Diana oder Mick Jagger.

2008 wurde das Hotel geschlossen und 2012 nach Restaurierungsarbeiten wiedereröffnet. Das Innenleben des historischen Gebäudes gestaltete der Star-Architekt David Chipperfield. Obwohl viele Innenräume verändert wurden, blieb viel des ursprünglichen Glanzes aus den 1860er- und 1920er-Jahren erhalten.

Tablets in Schweizer Hotels

Auch das Dolder Grand in Zürich bietet seinen Gästen gewisse Dienste per Tablet-PC. So können sich Besucher mit dem in einer hölzernen Luxushülle steckenden iPad über ausgestellte Kunst informieren. Das Hotel besitzt eine Sammlung von 130 Werken, unter anderem von Künstlern wie Andy Warhol, Henry Moore oder Salvador Dalí. «Statt den Gästen eine Broschüre zu verteilen, dokumentieren wir sämtliche Kunstwerke, die über das ganze Hotel verteilt sind, mit Bildern und Texten in einer iPad-Anwendung», sagt Vanessa Flack, Presseverantwortliche des Dolder Grand.

Auch in den Limousinen, mit denen Gäste abgeholt werden, stehen iPads zur Verfügung. Später sollen Tablets auch in den Zimmern zum Einsatz kommen, mit denen man beispielsweise wie im Londoner Hotel den Fernseher, die Raumtemperatur oder die Beleuchtung steuern kann. Ähnliche Möglichkeiten hat auch das neu eröffnete Luxushotel Chedi in Andermatt bereits integriert.

Weil die Vögel es nicht von den Dächern zwitschern

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