Apple bezahlt SBB 20 Mio. Franken

Aktualisiert

Für kopierte UhrApple bezahlt SBB 20 Mio. Franken

Mitte Oktober hatten sich die SBB und Apple über die Nutzung der schamlos kopierten SBB-Uhr geeinigt, ohne eine genaue Zahl zu nennen. Informanten haben die Höhe des Betrags nun der Presse zugespielt.

von
mbu
Das Original (links) und die digitale Kopie von Apple.

Das Original (links) und die digitale Kopie von Apple.

Mitte Oktober teilte die SBB per Medienmitteilung mit, dass mit Apple eine Lizenzvereinbarung geschlossen worden ist. Darin wird die Nutzung des Designs der SBB Bahnhofsuhr geregelt. Apple hatte das Design kopiert und stellt die weltbekannte Uhr mit dem Update auf iOS 6 allen iPad-Usern zur Verfügung. Über die Höhe der Lizenzgebühr wie auch über weitere Einzelheiten des Übereinkommens wurden damals keine Details erteilt.

Laut «Tages-Anzeiger» hat Apple rund 20 Millionen Franken an die SBB für die Nutzung des Designs bezahlt. Dieser Betrag sei von mehreren Quellen genannt worden. Von offizieller Seite wurden die Zahlen nicht kommentiert.

Dass Apple einen derart hohen Betrag bezahlt hat, dürfte wohl damit zu tun haben, dass die SBB die Uhr 2002 als dreidimensionale Marke beim Institut für Geistiges Eigentum hatte eintragen lassen. Offenbar schätzte Apple seine Chancen vor Gericht schlecht ein und verzichtete auf eine langwierige juristische Auseinandersetzung.

«Nebenerträge»

Verbucht werden die 20 Millionen Franken bei der SBB laut Tages-Anzeiger unter dem Posten «Nebenerträge». Gross ins Gewicht fallen wird er dort allerdings nicht. Im vergangenen Jahr habe dieser Posten rund 856 Millionen Franken betragen.

Der Schweizer Uhrenhersteller Mondaine bewirbt und verkauft die SBB-Uhren unter anderem auch in den USA. Dafür hat das Unternehmen vor 26 Jahren einen Lizenzvertrag mit der SBB abgeschlossen. Gegenüber dem Tages-Anzeiger sagte Mondaine-Chef André Bernheim, dass seine Firma «sicher einen grossen Teil dazu beigetragen habe, dass Apple auf das Design der SBB-Uhr aufmerksam geworden ist.» Auf die Frage, ob er jetzt einen Anteil an den 20 Millionen einfordere, wollte Bernheim nichts sagen. Es gebe jedoch Diskussionen mit der SBB, um für «alle Beteiligten das Beste aus der Situation machen zu können.»

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