Apple spielt volles Risiko

Aktualisiert

Patentstreit vor GerichtApple spielt volles Risiko

In milliardenschweren Prozess um Patente hat Apple dem Konkurrenten Samsung das illegale Kopieren des iPhones nach einer «Design-Krise» vorgeworfen. Nun entscheiden die Gewschworenen.

Im milliardenschweren Patentstreit zwischen Apple und Samsung dürften am (heutigen) Mittwoch die Beratungen der Geschworenen beginnen. Die Anwälte beider Seiten hielten am Dienstag ihre Schlussplädoyers. Apple warf dem Konkurrenten vor, nach der Markteinführung des iPhones eine «Design-Krise» gehabt und bei Apple abgekupfert zu haben. Vor Beginn des Rechtsstreits im vergangenen Jahr hätten die Kalifornier die Südkoreaner mit den Vorwürfen konfrontiert, sagte Apple-Anwalt Harold McElhinny im Schlussplädoyer vor einem Gericht in San Jose. Anstatt aber «das Richtige zu tun», habe Samsung mit einer Gegenklage reagiert.

Samsungs Anwalt Charles Verhoeven erklärte indes, Apple habe kein Monopol auf das Design, das der Konzern nach eigenen Angaben entworfen haben wolle. Vielmehr bringe es der derzeitige Stand der Technologie mit sich, dass sich das Design bei vielen Herstellern ähnele. «Es ist nicht gegen das Gesetz in diesem Land, sich von seiner Konkurrenz inspirieren zu lassen», fügte Verhoeven hinzu.

Apple spielt laut Experten volles Risiko

In dem Prozess fordert Apple von seinem Rivalen 2,5 Milliarden Dollar Schadenersatz. Experten zufolge spielt das Unternehmen dabei volles Risiko angesichts seines Rufs, richtungsweisende Produkte auf den Markt zu bringen. Die Behauptung, Apple habe abgekupfert, sei allerdings schwerlich glaubhaft zu machen, sagte Jury-Beraterin Ellen Brickman. Schliesslich habe Apple die Welt verändert, nicht nur was Computer, sondern auch Smartphones angehe.

Patentexperte Alexander Poltorak erklärte, die meisten Geschworenen würden vermutlich sagen, dass die Samsung-Produkte dem iPhone und iPad von Apple stark ähnelten. Ein Urteil zugunsten Apples werde Samsung zwar teuer zu stehen kommen, aber den Smartphone-Markt nicht dramatisch stören, sagte er. (dapd)

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