Das iPhone 5 bringt Foxconn ins Rotieren

Aktualisiert

Probleme bei ProduktionDas iPhone 5 bringt Foxconn ins Rotieren

Das neue iPhone ist schwer zu bauen und verkauft sich offenbar wie blöd: Mit alarmierenden Aussagen sorgt Apples wichtigster asiatischer Partner für Aufsehen.

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Foxconn ist der weltgrösste Hersteller von Computer- und Elektronikteilen und produziert für Unternehmen wie Apple, Sony, Intel und Nokia.

Foxconn ist der weltgrösste Hersteller von Computer- und Elektronikteilen und produziert für Unternehmen wie Apple, Sony, Intel und Nokia.

Die grosse Nachfrage nach dem iPhone 5 lässt den taiwanischen Apple-Zulieferer Foxconn an seine Grenzen stossen. «Wir können Apples Aufträge nicht erfüllen», sagte Foxconn-Gründer Terry Gou am Mittwochabend vor Journalisten.

Sein Unternehmen werde der hohen Nachfrage mit seinen Lieferungen nicht gerecht. Gou machte für die Verzögerungen aber auch das Design des iPhone 5 verantwortlich, das den Zusammenbau der Apple-Smartphones erschwere. Bereits im Oktober hatte ein Foxconn-Manager öffentlich verlauten lassen, dass das iPhone 5 das bislang am schwierigsten zu bauende Gerät sei. Dies sei auf das äusserst leichte und dünne Design des Apple-Handys zurückzuführen. Als Reaktion auf Kunden-Reklamationen über verkratzte, fabrikneue iPhones wurden zusätzliche Qualitätskontrollen geschaffen.

Auf die Frage, ob sein Konzern Produktionsaufträge womöglich an andere Unternehmen weitergeben könnte, wollte sich der Foxconn-Chef nicht äussern.

1,2 Millionen Arbeiter

Foxconn ist der weltgrösste Hersteller von Computer- und Elektronikteilen und produziert für Unternehmen wie Apple, Sony, Intel und Nokia. Der Konzern beschäftigt in China 1,2 Millionen Menschen, steht aber seit Jahren wegen seiner Arbeitsbedingungen in der Kritik.

Im Jahr 2010 hatte es eine Reihe von Selbstmorden von Angestellten gegeben, die Aktivisten mit den Zuständen in den Fabriken in Verbindung brachten. Kürzlich geriet das Unternehmen durch zwei Streiks Tausender Arbeiter und die Beschäftigung von Minderjährigen in einer chinesischen Fabrik wieder in die Schlagzeilen.

Apple hat dieses Jahr auf die anhaltende Kritik an seinem Partner reagiert und versucht, die Arbeitsbedingungen zu verbessern. So wurden erstmals unabhängige Kontrolleure in die ansonsten hermetisch abgeriegelten Foxconn-Fabriken gelassen.

Die Apple-Aktie hat seit ihrem Rekordhoch von 705 US-Dollar im September massiv an Wert verloren. Der Kursverlust beträgt mittlerweile über 20 Prozent. Neben hausgemachten Problemen wie Produktionsengpässen sorgt laut Analysten auch das schwierige wirtschaftliche Umfeld für Verunsicherung. Trotz des gesunkenen Börsenwerts gilt der Konzern aus dem kalifornischen Cupertino immer noch als wertvollstes Unternehmen der Welt. (dsc/sda)

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