60 Millionen Dollar für die Marke iPad

Aktualisiert

Apple bezahlt60 Millionen Dollar für die Marke iPad

Im Namensstreit mit dem chinesischen Unternehmen Proview hat Apple einen Vergleich akzeptiert. Damit hat der iPad-Hersteller ein Verkaufsverbot für den grössten Wachstumsmarkt abgewendet.

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Ein Mann läuft in Shanghai an einer iPad-Werbung vorbei. Apple wird in China zur Kasse gebeten.

Ein Mann läuft in Shanghai an einer iPad-Werbung vorbei. Apple wird in China zur Kasse gebeten.

Im Streit um die chinesischen Namensrechte für das iPad hat Apple 60 Millionen US-Dollar an ein Unternehmen in Südchina zahlen müssen. Damit beendet der kalifornische Computerkonzern den Rechtsstreit um den Verkauf des Tablet-Computers in China (20 Minuten Online berichtete).

Vor dem Provinzgericht der Südprovinz Guangdong akzeptierte Apple den Vergleich mit der Firma Proview aus Shenzhen, die bislang die Namensrechte für China hielt. Das berichtete der Proview-Anwalt Ma Dongxiao in Peking. Für Apple ist damit eine potenzielle Hürde zur Einführung der neusten Version seines Tablet-Computers aus dem Weg geräumt.

Ein Datum für den Verkaufsstart des neuen iPad 3 in China hat das Unternehmen noch nicht bekannt gegeben. Die Zulassung des Geräts durch die Behörden liegt aber seit Mai vor - und die Erlöse aus dem Verkauf des Tablet-Computers in dem für Apple wichtigsten Wachstumsmarkt dürften die Zahlung an Proview um ein Vielfaches übertreffen.

Ur-iPad vor 20 Jahren lanciert

Das finanziell angeschlagene chinesische Unternehmen hatte nach eigenen Angaben auf eine weit höhere Zahlung gehofft. Dennoch erklärte Proview-Anwalt Xie Xianghui, das Ergebnis sei für beide Seiten akzeptabel. Marktbeobachter werten die Einigung aber vor allem als Erfolg für Apple.

Apple hatte seiner Auffassung nach Proview im Jahr 2009 die weltweiten Rechte an dem Namen iPad abgekauft. Nach Ansicht der chinesischen Behörden wurden die Eigentumsrechte in China aber nie auf Apple übertragen.

Während einer Verhandlung hatte Proview als Beweisstück seinen IPAD präsentiert - einen flachen Computer mit der Breite und dem Gewicht eines kleinen Mikrowellen-Herds. Das Gerät war vor über 20 Jahren als «Internet Personal Access Device» auf den Markt gebracht worden, ohne Erfolg.

Wichtiger Deal

China ist der grösste Wachstumsmarkt für Apple-Produkte weltweit. Das US-Unternehmen lässt seine iPads und iPhones von dem taiwanesischen Unternehmen Foxconn im Süden Chinas produzieren. Nach Berichten chinesischer Medien ist Proview hoch verschuldet und hat daher einen finanziellen Vergleich angestrebt. Die Möglichkeit von Unternehmen, Produkte von der Zollbehörde des Landes beschlagnahmen zu lassen, geht auf den Druck westlicher Hersteller zurück, die von Peking verlangten, strengere Massnahmen gegen Produktpiraterie zu ergreifen. (dsc/sda/dapd)

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