US-StartupApp macht iPhone zum Geigerzähler
Gefährliche Strahlung, Chemikalien in Nahrungsmitteln und ungesundes Klima: Vor all diesen Risiken soll ein neues iPhone-Zubehör mithilfe von Sensoren warnen. Obs wirklich funktioniert?

Gesundheitsbewusste iPhone-Nutzer sollen mithilfe von Sensoren die Umwelt überwachen können.
iPhone-Besitzer können ihr Gerät bald zum Messen von Umweltgiften und anderen Risiken verwenden. Dies verspricht zumindest das US-amerikanische Startup Lapka. Ab Dezember will die Firma ein iPhone-Zubehör auf den Markt bringen, das angeblich vor erhöhter Radioaktivität, elektromagnetischen Feldern und weiteren - für den Menschen ungesunden - Einflüssen warnt. So sollen sich mit dem iPhone auch die Lufttemperatur, die relative Luftfeuchtigkeit und der Nitratgehalt in Lebensmitteln und Flüssigkeiten messen lassen.
Bislang existieren die Sensoren, die einzeln oder im Bündel verkauft werden sollen, allerdings nur als Prototypen. Der Preis für das gesamte Sensoren-Paket wird laut Hersteller 220 US-Dollar betragen. Die dazu gehörige Analyse-App soll gratis im App Store bezogen werden können.
So funktionierts
Die Edelstahl-Sensoren werden via Kabel an die Kopfhörer-Buchse des iPhones angeschlossen und übermitteln die Daten an die Lapka-App. Aus den Messwerten wird ein Gefahren-Level berechnet, der die aktuelle Belastung mit gängigen Grenzwerten vergleicht. Dabei wird auch die Umgebung berücksichtigt, in der man sich als Nutzer befindet. Wer etwa in einem Flugzeug über den Wolken unterwegs ist, ist einer höheren natürlichen Radioaktivität ausgesetzt. In diesem Fall würde die Warnung vor Strahlung entsprechend angepasst.
Ein Werkzeug gegen Bio-Betrüger?
Der Nitrat-Sensor lasse nur Rückschlüsse auf eine übermässige Nitratbelastung zu, hält pressetext.at fest. Über die Konzentration anderer Schadstoffe seien keine Aussagen möglich. Experten hätten sich skeptisch gezeigt, dass sich anhand des Nitrat-Werts überprüfen lasse, ob ein Nahrungsmittel Bioqualität aufweise. Denn diverse Pflanzen würden nicht nur durch Kunstdünger, sondern auch auf natürlichem Weg Nitrat speichern, das sie mit dem Grundwasser aufnehmen. «Um zu beurteilen, ob das Gerät seriös ist, müssten Tests durchgeführt werden», wird eine Greenpeace-Expertin zitiert. Zumindest zur Feststellung von erhöhten Nitrat-Werten im Wasser tauge der Sensor aber auf jeden Fall.
Die Sensoren sind gemäss den Darstellungen auf der Hersteller-Website in edel wirkende Gehäuse aus Holz und weissem Kunststoff verpackt. Ob und wann das iPhone-Zubehör für Gesundheitsbewusste in der Schweiz verkauft wird, ist nicht bekannt.
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