Apple lässt «iWatch» als Marke schützen

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Smart-UhrApple lässt «iWatch» als Marke schützen

Es ist kein Beweis, aber ein klares Indiz dafür, dass der iPhone-Konzern an einem Gadget fürs Handgelenk arbeitet. Erhält die Familie der iProdukte schon bald Zuwachs?

von
dsc
Was zaubert Apple-Chef Tim Cook bis Ende Jahr aus dem Hut?

Was zaubert Apple-Chef Tim Cook bis Ende Jahr aus dem Hut?

In Japan will sich Apple den Begriff «iWatch» als Marke eintragen lassen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. In dem Anfang Juni bei der zuständigen japanischen Behörde eingereichten Antrag sei von einem Produkt die Rede, das «einen Handheld-Computer oder eine Uhr» beinhalte.

Den gleichen Schritt soll der US-Konzern wenige Tage zuvor in Russland unternommen haben. Dort habe man sich iWatch bereits markenrechtlich gesichert, berichtet der US-Blog Apple Insider.

Die jüngste Meldung gibt den Gerüchten Auftrieb, dass Apple eine Smart-Uhr herausbringen wird. Allerdings handelt es sich dabei um mehr oder weniger wilde Spekulationen, eine offizielle Bestätigung oder ein ernstzunehmendes Produkte-Leak existiert nicht. Im Februar entdeckte Apple Insider einen Patentantrag, der auf ein solches Gerät hindeutet. Auf der Abbildung zuhanden des US-Patentamtes ist ein armbandähnliches Gadget mit biegsamem Touchscreen zu sehen.

«Viele Chancen»

Apple-Chef Tim Cook hat bislang öffentlich nur verlauten lassen, dass tragbare Geräte («Wearable Devices») viele Chancen böten. Zudem kündigte er wichtige neue Produkte für 2014 an.

Eine eingetragene Marke muss noch lange nicht bedeuten, dass demnächst ein solches Gerät herauskommt. Vor einigen Jahren hat sich Apple den Begriff «iSlate» schützen lassen – und präsentierte schliesslich das iPad.

Gut möglich, dass die Kalifornier nur der Konkurrenz ein Schnippchen schlagen wollen. Denn sobald sie eine Smart-Uhr herausbringen, werden unzählige Klone ins Kraut schiessen. Bei anderen iProdukten hat sich gezeigt, dass die Imitatoren ihre eigenen Produkte ähnlich benennen, um von der Popularität des Originals zu profitieren.

Die Konkurrenz reagiert

Im Februar war berichtet worden, dass bei Apple rund 100 Produkte-Designer an einer Smart-Uhr arbeiteten. Das Gerät soll via Bluetooth mit dem iPhone und iPad kommunizieren.

Im März folgte der grösste Konkurrent Samsung. Die Südkoreaner gaben bekannt, dass sie bis Ende Jahr einen Computer fürs Handgelenk herausgeben werden. Mittlerweile hat auch der wichtigste Apple-Partner Foxconn ein entsprechendes Gerät angekündigt, das mit dem iPhone kompatibel sei.

Andere Hardware-Hersteller sind bereits viel weiter. So verkauft Sony seine SmartWatch, die mit Android-Smartphones gekoppelt werden kann, seit über einem Jahr. Erfolgreich gestartet sind auch Projekte, die kein grosses Unternehmen im Rücken haben. So etwa die Smart-Uhr Pebble, die über die Kickstarter-Plattform finanziert wurde.

In Turbulenzen?

Kritische Stimmen geben zu bedenken, dass Apple einen grossen Wurf nötig hätte. Dabei wird auf den gesunkenen Aktienkurs verwiesen. Abgesehen von den Börsenturbulenzen gilt es aber festzuhalten, dass Apple sehr rentabel arbeitet. Das iPhone 5 verkauft sich nach wie vor besser als die grössten Konkurrenten und für Herbst wird das Nachfolgemodell 5S erwartet. Und bei den Tablets ist das iPad unangefochtener Marktführer. Sollte sich das Wachstum im Smartphone-Markt weiter abschwächen, käme eine neue Produktekategorie sicher gelegen.

Eine gewisse Nervosität bei der Konkurrenz dürfte mit früheren Produkte-Lancierungen durch Apple zusammenhängen. So stiegen die Kalifornier mit dem iPod vergleichsweise spät in den Markt der MP3-Player ein und auch bei den Smartphones hatten andere Unternehmen Pionierarbeit geleistet. Doch mit den iProdukten kam der Umbruch.

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