iPhone-StromschlägeBillig-Ladegeräte sind lebensgefährlich
Der Tod einer jungen Chinesin ist offenbar nicht auf Apple-Hardware zurückzuführen, sondern auf ein gefälschtes Ladekabel. Und bereits sorgt ein weiterer Unfall für Aufsehen.

Apple-Produkte sind in Asien begehrt – und werden entsprechend häufig gefälscht. Dies könnte gleich zwei jungen Menschen zum Verhängnis geworden sein.
China ist zurzeit nicht nur wegen des Freihandelsabkommens mit der Schweiz in den Schlagzeilen. Innert weniger Tage kam es gleich zweimal zu verheerenden Stromschlägen in Zusammenhang mit einem iPhone. Auslöser war offenbar in beiden Fällen ein gefälschtes Ladekabel, wie internationale Medien berichten.
Eine 23-jährige Chinesin wurde tödlich verletzt, als sie zuhause im Badezimmer einen Anruf entgegennehmen wollte. Das Gerät war zum Aufladen an eine Steckdose angeschlossen. Entgegen früheren Berichten war es kein iPhone 5, sondern das Vorgängermodell iPhone 4. Dies berichtet der US-Blog Electronista und beruft sich dabei auf einen Bericht des chinesischen Staatsfernsehens CCTV. Demnach handelte es sich nicht um das Original-Zubehör von Apple, sondern um eine Produktefälschung.
Solche gefälschten Ladegeräte seien manchmal von minderer Qualität, wird ein Telekommunikations-Experte zitiert. Mangelhafte beziehungsweise billig produzierte und nicht offiziell geprüfte elektrische Bestandteile könnten dazu führen, dass 220 Volt direkt an die Handy-Batterie abgegeben würden.
Mann im Koma
Mittlerweile wurde bereits der nächste iPhone-Unfall in Peking publik. Dort soll ein 30-jähriger Mann nach einem starken Stromschlag im Koma liegen, wie der US-Blog Apple Insider berichtet. Als Quelle wird eine chinesische Tageszeitung angegeben. Auch dieses iPhone 4 soll über ein gefälschtes Ladekabel ans Stromnetz angeschlossen gewesen sein. Der Mann musste von der Rettungssanität reanimiert werden.
Experten halten fest, dass USB-Ladegeräte von Drittherstellern in Asien weit verbreitet und gefährlich seien. Das Zubehör werde deutlich unter den offiziellen Apple-Preisen angeboten, erfülle aber nicht die offiziellen Qualitätsanforderungen.
Im Gegensatz dazu sind laut Bericht von Electronista in den Original-Produkten Sicherungen eingebaut. Selbst wenn das iPhone und/oder das Ladegerät ins Wasser fallen sollte, könne es nicht zu einem tödlichen Stromschlag kommen.
Untersuchung angelaufen
Apple hat eine offizielle Stellungnahme abgegeben und den tragischen Tod der jungen Frau zutiefst bedauert. Der Unfall werde in Zusammenarbeit mit den chinesischen Behörden untersucht. Dabei soll auch der Behauptung der Familie des Opfers nachgegangen werden, dass es sich doch um Original-Produkte handelte.
Laut Electronista hat Apple in China zunehmend mit Fälschern zu kämpfen. Die Betreiber von nicht-autorisierten Läden lassen nichts unversucht, um den Besuchern den Eindruck eines echten Apple Stores zu vermitteln.