Proteste vor der Apple-Zentrale

Aktualisiert

«Stoppt Ausbeutung»Proteste vor der Apple-Zentrale

Der Apfel-Konzern sitzt auf 98 Milliarden Dollar Cash. Während die Aktionäre im Apple-Hauptsitz über das viele Geld sprachen, wurde draussen gegen die Arbeitsbedingungen in den chinesischen Fabriken demonstriert.

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dsc
Einige wenige Aktivisten demonstrierten am Donnerstag vor dem Apple-Hauptsitz in Cupertino für ethisch einwandfrei produzierte iPhones.

Einige wenige Aktivisten demonstrierten am Donnerstag vor dem Apple-Hauptsitz in Cupertino für ethisch einwandfrei produzierte iPhones.

Apple schliesst eine Wiedereinführung von Dividenden an seine Aktionäre offenbar nicht mehr aus. Konzernchef Tim Cook räumte am Donnerstag auf einer Aktionärsversammlung ein, dass das Unternehmen über mehr Cash-Reserven verfüge, als es benötige. Das Management und der Aufsichtsrat «denken sehr intensiv» über die Verwendung der Reserven in Höhe von 98 Milliarden Dollar nach, sagte Cook in der Firmenzentrale im kalifornischen Cupertino. Er deutete an, dass eine Entscheidung kurz bevorstehe.

Das inzwischen wertvollste Unternehmen der Welt hatte 1995 aufgrund damaliger Finanznöte die Ausschüttung von Dividenden eingestellt. Cooks Vorgänger Steve Jobs hatte eine Wiedereinführung der Zahlungen stets abgelehnt. Die jüngste Aktionärsversammlung war die erste seit Jobs' Tod am 5. Oktober vergangenen Jahres.

«Stoppt Ausbeutung»

Während des Treffens versammelten sich einige Demonstranten vor der Apple-Zentrale, um gegen die Arbeitsbedingungen in chinesischen und taiwanischen Partnerfabriken des iPhone- und iPad-Herstellers zu protestieren. Sie trugen Plakate bei sich mit Aufschriften wie «Stoppt Ausbeutung» und «Ich will ein ethisch einwandfreies Telefon». Hinter den Protesten steht offenbar die Arbeitsrechts-Organisation SumOfUs, wie US-Medien berichteten.

Klage in China abgewiesen, neue Klage in den USA

Apple kann den Verkauf des iPads in China vorerst fortsetzen, nachdem ein Gericht in Shanghai am Donnerstag die Klage eines chinesischen Unternehmens zurückgewiesen hat. Aufatmen kann Apple aber dennoch nicht.

Denn die chinesische Firma, die Apple in China die Namensrechte für das iPad streitig macht, ergreift nun auch juristische Schritte in den USA. Das Unternehmen Proview Electronics hat beim Obersten Gericht Kaliforniens eine Klage gegen Apple eingereicht, wie das «Wall Street Journal» am Freitag berichtete.

In der Klageschrift werfen die Chinesen Apple Betrug beim Kauf der iPad-Namensrechte für mehrere Länder von einer Tochterfirma vor. Die Klage wurde bereits Freitag vor einer Woche eingereicht.

Am Donnerstag hatte Apple noch einen Etappensieg in dem Streit errungen. Ein chinesisches Gericht lehnte die Forderung von Proview Shenzhen ab, den Verkauf des Tablet-Computers von Apple in China sofort zu stoppen. Wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, urteilte das Gericht, der Verkauf könne weitergehen, weil der Namensstreit noch nicht entschieden sei.

(dsc/dapd)

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