Wer hat Angst vor dem iPad Mini?

Apple steht vor dem profitabelsten Geschäftsquartal in seiner 36-jährigen Geschichte. Am nächsten Mittwoch wird der kalifornische Konzern seinen neuen Goldesel präsentieren, das iPhone 5. Und dann ist da noch das geheimnisvolle iPad Mini.

Zwar hat Apple unter dem Steve-Jobs-Nachfolger Tim Cook die Sicherheitsmassnahmen weiter verschärft, trotzdem sind schon viele Informationen zum neuen iPhone an die Öffentlichkeit gelangt. Die Vermutung liegt nah, dass schlecht bezahlte asiatische Fabrikarbeiter Bilder und Hardware durch die Eingangskontrollen schmuggeln und sie an Technologie-Blogs verkaufen. So wird die weltweite Gemeinde der Gadget-Liebhaber und Apple-Fans stetig mit neuem «Stoff» versorgt.

Fast verdächtig wenige Informationen sind hingegen zum Mini-iPad publik geworden. Handelt es sich gar nur um ein Gespenst? Um Wunschdenken der Tech-Fans? Branchen-Insider wollen erfahren haben, dass das Gerät tatsächlich kommt, und zwar bald (20 Minuten Online berichtete). Mittlerweile gilt eine Präsentation Anfang Oktober als wahrscheinlicher Lancierungstermin. Das wäre noch rechtzeitig für das lukrative Weihnachtsgeschäft und würde dem iPhone nicht die Show stehlen.

Die technischen Daten zum iPad Mini sind schnell aufgezählt: Das Apple-Tablet soll ein 7,85 Zoll grosses Display haben – im Vergleich zu den 9,7 Zoll der bisherigen iPads. In die Hosentasche wird das neue Gerät also nicht passen. Laut Einschätzungen von Analysten muss es das auch nicht. Es geht vielmehr darum, der wachsenden Konkurrenz entgegenzutreten. Google und Asus haben mit dem Nexus 7 ein handliches Android-Tablet herausgebracht. Als Erfinder der Tablet-Kompaktklasse darf sich Amazon feiern, das dieser Tage einen neuen Kindle Fire an den Start bringt – zugeschnitten auf US-Kunden.

Aus Konsumentensicht bleibt die entscheidende Frage, ob man ein solches Mini-Tablet wirklich braucht. Selbst innerhalb der Digital-Redaktion von 20 Minuten Online gehen die Meinungen weit auseinander. Immerhin könnte sich Apple mit einem günstigen Einstiegspreis (250 Franken?) neue Kundenkreise erschliessen. Bei den Apple-treuen Gadget-Fans dürfte der Muss-ich-haben-Reflex spielen.

Wie bei allen i-Produkten könnten die Benutzerfreundlichkeit und das riesige Angebot an Programmen (Apps) und multimedialen Inhalten (Musik, Filme, Bücher) den Ausschlag geben. Ein kleineres iPad wäre dank eingebautem Mobilfunk-Modul und leistungsfähigem Akku ein praktischer Begleiter für unterwegs. Dann muss es nur noch wasserdicht werden. Und gut bedienbar bei Sonnenschein.