Zockt Apple seine Kunden mit E-Books ab?

Aktualisiert

«Verschwörung»Zockt Apple seine Kunden mit E-Books ab?

Die Kartellfahnder in den USA verfolgen den Computerriesen und mehrere Buch-Verlage. Der happige Vorwurf: Illegale Preisabsprachen bei E-Books. Auch die EU-Wettbewerbshüter sind aktiv.

Apple und mehreren Buch-Verlagen wird «Verschwörung zur Begrenzung» des Preiswettbewerbs vorgeworfen.

Apple und mehreren Buch-Verlagen wird «Verschwörung zur Begrenzung» des Preiswettbewerbs vorgeworfen.

Die US-Kartellwächter nehmen Apple ins Visier: Die Behörden werfen dem iPad-Hersteller und mehreren Verlagen illegale Preisabsprachen vor, wie aus einem am Mittwoch veröffentlichten Justizdokument aus New York hervorgeht.

Dem Ministerium zufolge richteten sich die Absprachen vor allem gegen die Preispolitik des Online-Händlers Amazon. Als Konsequenz hätten die Verbraucher für E-Bücher «Dutzende Millionen Dollar zusätzlich» zahlen müssen.

«Verschwörung zur Begrenzung» des Preiswettbewerbs

Den eingereichten Dokumenten zufolge wird den Unternehmen «Verschwörung zur Begrenzung» des Preiswettbewerbs vorgeworfen. Dadurch sei es Amazon erschwert worden, E-Bücher verbilligt anzubieten. Vor dem Verkaufsstart des iPad von Apple hatte Amazon, Anbieter des E-Book-Readers Kindle, die elektronischen Ausgaben vieler Bestseller für den Preis von 9,99 Dollar verkauft.

Mit dem Erscheinen des iPad setzte Apple ein neues Preissystem für E-Bücher durch, bei dem die Verlage die Preise festsetzen und Apple 30 Prozent des Buchpreises einbehält. In der Folge stiegen die Preise für E-Bücher. Amazon musste daraufhin die Konditionen mit den Verlegern neu aushandeln.

Das «Wall Street Journal» hatte im vergangenen Monat berichtet, das US-Justizministerium ermittle gegen Apple und fünf Verlagshäuser: Simon & Schuster (USA), Harper Collins (USA), Penguin (Grossbritannien) und Hachette Livre aus Frankreich. Der Zeitung zufolge bemühten sich Simon & Schuster, Harper Collins und Hachette um eine Einigung mit den Behörden.

EU ermittelt gegen Apple und Verlage

Die europäischen Wettbewerbshüter hatten bereits im Dezember ein Kartellverfahren gegen Apple und die Verlage oder ihre Mutterhäuser eingeleitet. Die Kommission werde «in erster Linie untersuchen, ob die Verlage und Apple rechtswidrige Vereinbarungen geschlossen oder durch andere Verhaltensweisen Wettbewerbsbeschränkungen» in Europa «bezweckt oder bewirkt haben», hiess es damals in Brüssel. (sda)

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