Apple auf LSDiOS 7 sorgt mächtig für Trubel
Grosser Wurf oder Design-Debakel? An dem für Herbst angekündigten neuen iPhone-Betriebssystem scheiden sich die Geister. Hier können Sie iOS 7 im Browser-Fenster ausprobieren.
Das Warten auf die Endfassung von iOS 7 hat begonnen. Apple wird das neue Betriebssystem fürs iPhone, iPad und den iPod touch laut Ankündigung bis Herbst fertigstellen – und nach der Präsentation des nächsten iPhones veröffentlichen. Doch schon heute gehen im Internet die Wogen hoch: Ist Apples Chef-Designer Jonathan Ive und seinem Team ein grosser Wurf gelungen? Oder standen die Verantwortlichen unter Drogen, als sie die neue Benutzeroberfläche mit dem knalligen Design absegneten?
Zu diesem Urteil kam auf jeden Fall das deutsche Nachrichtenmagazin «Spiegel». Apples «neonbunte Flachwelt» erinnere an LSD-Trips, wie sie von den kalifornischen Hippies in den 60er-Jahren gefeiert wurden – und von Steve Jobs, der die psychedelische Substanz in jungen Jahren als prägende Erfahrung bezeichnete.
Vom iMac zu bunten Apps
Jonathan Ive war ein enger Vertrauter des verstorbenen Apple-Gründers. Die beiden wurden häufig auf dem Apple-Campus in Cupertino gesehen, wie sie die Köpfe zusammensteckten und diskutierten. Nun ist der 46-jährige Brite nicht mehr nur für das Hardware-Design zuständig, sondern auch für die Software. Einst entwarf er den iMac, das iPhone und andere legendäre Produkte, nun ist er auch für die Gestaltung der Inhalte verantwortlich. So trägt denn iOS 7 angeblich seine Handschrift, stösst aber nicht nur auf Begeisterung. Dominierend ist in jedem Fall die neue (und auffallend schlanke) System-Schrift Helvetica, die einst von einem Basler Grafiker entwickelt wurde.
Beim Fotodienst Tumblr sorgt derweil die humoristische Seite «Jony Ive Redesigns Things» für Furore. Dort machen sich Internet-Nutzer mit selbstkreierten Bildern über das Erscheinungsbild von iOS 7 und Chef-Designer Ive lustig.
Alles nur geklaut?
Schnell wurden auch kritische Stimmen laut, dass Apple bei der Konkurrenz abgekupfert habe. Dem tritt der US-Blog «Apple Insider» in einem lesenswerten Beitrag entgegen. Es gebe in iOS 7 tatsächlich Bestandteile, die an Android erinnerten. Das sei auch gar nicht anders möglich: Der Begriff «Android» werde heute für so viele verschiedene Produkte verwendet, dass er bedeutungslos geworden sei. Was das Design betreffe, unterscheide sich iOS 7 grundlegend vom «puren» Android.
Fakt ist: Die beiden führenden mobilen Betriebssysteme gleichen sich immer mehr an, zumindest was die Funktionen betrifft. So bringt Apple mit iOS 7 einige äusserst praktische Features, die Android-Nutzer bereits kennen. So kann man endlich direkt vom Sperrbildschirm auf zentrale Geräte-Einstellungen zugreifen.
iOS 7 ausprobieren
Wer sich einen eigenen Eindruck vom neuen Apple-System verschaffen möchte, kann dies auch ohne das Installieren der entsprechenden Software tun. Auf der Website des Tech-Portals recombu gibt es eine interaktive Demo. So kann man iOS 7 auf einem virtuellen iPhone 5 bequem im Browser-Fenster ausprobieren, inklusive Apps.
In einem russischen YouTube-Video ist angeblich auch die iPad-Version von iOS 7 zu sehen. Offiziell ist bislang keine Entwickler-Vorschau verfügbar.
(Quelle: youtube.com)
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