iPhone brannte im Flieger - wegen loser Schraube

Aktualisiert

Reparatur-PfuschiPhone brannte im Flieger - wegen loser Schraube

Wer mit dem Smartphone oder einem anderen Gerät mit Lithium-Ionen-Akku in die Luft will, muss vorsichtig sein. Dies zeigt ein ernster Zwischenfall in Australien.

Daniel Schurter
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Daniel Schurter
Die von den Flugunfall-Experten veröffentlichten Bilder zeigen ein iPhone 4, eine fehlende sowie eine verirrte Minischraube.

Die von den Flugunfall-Experten veröffentlichten Bilder zeigen ein iPhone 4, eine fehlende sowie eine verirrte Minischraube.

Eine unsorgfältig durchgeführte Reparatur eines iPhones hätte beinahe eine Massenpanik in einem Verkehrsflugzeug ausgelöst. Dies zeigt eine kürzlich veröffentlichte Untersuchung von Flugunfall-Experten aus den USA und Australien.

Der Zwischenfall ereignete sich im vergangenen November in Australien. Als eine Maschine der Regional-Fluggesellschaft Rex in Sidney landete, bemerkte ein Crew-Mitglied Rauch in der Kabine. Wie sich später herausstellte, war ein überhitztes Smartphone schuld. Das Gerät lief dermassen heiss, dass es rot glühte und aus allen Ritzen qualmte. Nur dank der Geistesgegenwart der Betroffenen konnte eine Panik an Bord verhindert werden (20 Minuten Online berichtete).

Beim Röntgen entdeckt

Gut fünf Monate später zeigt der Untersuchungsbericht der australischen Flugsicherheitsbehörde ATSB Erschreckendes. Auslöser der Beinahe-Katastrophe war eine klitzekleine Schraube, die im Apple-Smartphone nicht mehr an ihrem vorgesehenen Platz war. Zum einen stellten die Experten fest, dass an der iPhone-Unterseite ein Schräubchen fehlte. Zum andern wurde ein loses Schräubchen im Innern des Geräts - bei der Batterie - entdeckt, wie das Röntgenbild beweist.

Bei der Reparatur gepfuscht

Laut Untersuchungsbericht brannte die Lithium-Ionen-Batterie wegen der losen Minischraube durch. Solche Kurzschlüsse könnten völlig unerwartet auftreten - und dabei sei eine Entzündung von Akku und umliegenden Materialien möglich.

Der Besitzer des iPhones gab an, dass er sein Gerät in Reparatur gebracht hatte, um das Display zu ersetzen - ein halbes Jahr vor dem Zwischenfall. Wie der Untersuchungsbericht festhält, wurde von dem unbekannten Reparateur gleich mehrfach gepfuscht. Gleichzeitig wird betont: Die iPhone-Reparatur sei nicht durch den Hersteller oder einen autorisierten Apple-Partner durchgeführt worden.

Immer in die Kabine mitnehmen

Schliesslich rufen die Flugunfall-Experten die Vorsichtsmassnahmen und Sicherheits-Empfehlungen bezüglich Lithium-Ionen-Akkus in Erinnerung. Weil immer die Gefahr einer unsachgemässen Reparatur bestehe, sollten solche Geräte beim Fliegen stets in der Kabine mitgeführt werden. Im Frachtbereich könnte ein längere Zeit unbemerkter Brand katastrophal enden.

Der sichere Transport von Lithium-Ionen-Akkus ist auf der Website der internationalen Zivilluftfahrts-Organisation IATA dokumentiert.

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