Der erste Prototyp des Baukasten-Handys

Aktualisiert

Google AraDer erste Prototyp des Baukasten-Handys

An einer Entwicklerkonferenz hat Google erstmals einen Prototyp seines Smartphones zum Selberbauen vorgestellt. Im nächsten Jahr soll das Projekt Ara Realität werden.

von
tob

Das Wunschhandy-Projekt von Google ist ambitioniert: Mit dem modularen Smartphone soll sich einst jeder sein Gerät selber zusammenstellen können. Display, Speicherplatz oder Kamera, Prozessor oder Akku – jedes Bauteil des Handys soll austauschbar sein. An einer Entwicklerkonferenz in Kalifornien hat Google nun eine Basis-Version des revolutionären Handys mit dem Namen Ara präsentiert.

Das Smartphone basiert auf einem Grundgerüst, das von Google produziert und in drei Grössen geliefert werden soll. Die einzelnen Elemente werden von Drittherstellern entwickelt und produziert. Diese bestimmen auch den Preis. Mit einem Konfigurator sollen die Benutzer von Ara ihr Wunschmodell mit wenigen Klicks zusammenstellen können. Neben dem Neukauf einzelner Bauteile, wie zum Beispiel einer besseren Kamera, könnte es auch einen florierenden Occasionsmarkt geben, hiess es an der Konferenz.

Ganz ohne Probleme verlief die Präsentation allerdings nicht: Ein Teilnehmer liess den Prototyp fallen und zerstörte damit den Bildschirm. Auch weigerte sich das Gerät, richtig aufzustarten. Viel gesehen hätten die Teilnehmer ohnehin nicht. Denn noch ist der Prototyp nicht vollständig funktionstüchtig. Das soll sich aber bald ändern.

Von Künstler inspirieren lassen

Inspiriert wurde Ara vom Konzept eines holländischen Designers, der Ende 2013 mit Phonebloks für Aufsehen gesorgt hatte. Hersteller Motorola nahm sich der Idee an und versuchte den Gedanken eines modularen Smartphones voranzutreiben. Kurz darauf ging das Projekt an Google über. 2015 soll das Baukasten-Handy auf den Markt kommen.

Und der Suchmaschinen-Riese hat grosse Pläne: Das Ara-Smartphone soll all die Menschen ansprechen, die kein besonderes Augenmerk auf die neusten Gadgets legen, ein günstiges Gerät suchen oder sich teurere Smartphones schlicht nicht leisten können. Ara richtet sich demnach an eine potenzielle Zielgruppe von fünf Milliarden Menschen – so viele besitzen weltweit noch kein Smartphone. Die Grundversion des Baukasten-Handys will Google zum Kampfpreis von 50 Dollar anbieten.

Weil die Vögel es nicht von den Dächern zwitschern

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