Google-Handys für die «Fahrenden»

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SBBGoogle-Handys für die «Fahrenden»

Lokführer und Zugbegleiter der SBB tauschen ihre alten Nokia-Handys gegen Android-Smartphones ein. Kommen dereinst auch Tablets in den Zügen zum Einsatz?

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dsc
Das fahrende Personal der SBB erhält Google-Handys. Und auch die roten Zugpersonalgeräte sollen ersetzt werden. (Bild: Keystone)

Das fahrende Personal der SBB erhält Google-Handys. Und auch die roten Zugpersonalgeräte sollen ersetzt werden. (Bild: Keystone)

Die Schweizerischen Bundesbahnen setzen auf Android. Dies geht aus der «SBB-Zeitung» hervor. In der aktuellen Ausgabe der Mitarbeiterzeitung heisst es, die «Fahrenden» dürften sich auf neue Smartphones freuen. Wie die Medienstelle gegenüber 20 Minuten Online bestätigt, erhalten die Lokführer und Zugbegleiter ein Galaxy S von Samsung. Die Smartphones, die auf der von Google entwickelten Android-Plattform basieren, ersetzen die bisherigen Handys vom Typ Nokia 3110.

Die Auslieferung der ingesamt 5600 Geräte hat bereits begonnen. Mit den neuen Smartphones kann das fahrende Personal unterwegs aufs Internet zugreifen und über das sogenannte «Touren-Informationsportal» die Einsatzpläne abrufen. Die Verbindungen erfolgen über das SBB-eigene Mobilfunknetz GSM-Railway, kurz GSM-R.

Warum kein iPhone?

Das Transportunternehmen hat sich aus verschiedenen Gründen für ein Android-Smartphone (und gegen Apples iPhone) entschieden. Neben dem grossen Display gaben folgende Punkte den Ausschlag: Der Handy-Akku muss rasch ausgewechselt werden können. Zudem müssen die bisherigen SIM-Karten der SBB weiterverwendet werden können, die es zu Tausenden gibt. Dabei handelt es sich um die SIM-Karte in der bekannten Grösse und nicht um die neuere Micro-SIM-Karte, wie sie im iPhone 4 zum Einsatz kommt.

Die SIM-Karte des SBB-Handys ist auch noch aus einem weiteren Grund wichtig: Darauf können zusätzliche Funktionen gespeichert und so dem Personal im Berufsalltag zur Verfügung gestellt werden. Konkret geht es um die sogenannte «Funktionale Anmeldung». Diese Funktion ermöglicht bei Störungsfällen die reibungslose Kommunikation zwischen dem Zugpersonal und der Zentrale.

In Zukunft auch Android-Tablets?

Bei den SBB heisst es, das Smartphone diene den Angestellten als Arbeitsgerät und sei grundsätzlich nur für dienstliche Zwecke gedacht. Und wer weiss: In Zukunft sind die Zugbegleiter vielleicht nicht nur mit einem Android-Smartphone, sondern auch mit einem Tablet-Computer unterwegs. Denn auch die bekannten roten Zugpersonalgeräte müssen ersetzt werden. Zurzeit läuft die Evaluation. Zunächst werden die Anforderungen an das neue Gerät zusammengestellt. Erst dann kann über konkrete Hardware gesprochen werden. Die Frage, ob die SBB weiter auf die Android-Plattform setzen, kann also noch nicht beantwortet werden. Noch offen ist auch die Zahl der zu ersetzenden Geräte.

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