GmailOffiziell bestätigt: Google liest Mails mit
Der Internet-Riese hat zugegeben, dass Gmail-Konten gescannt werden und der Inhalt von E-Mails analysiert wird. So kann Google die Nutzer gezielt mit Werbung eindecken.

Mit der Scroogled-Kampagne machte sich Konkurrent Microsoft über Google lustig. Ein Maskottchen war der neugierige Gmail-Man. (Bild: Microsoft)
Wer seinen Freunden in einem E-Mail von den Ferien in Argentinien berichtet und danach bei Gmail plötzlich Werbung für günstige Flüge nach Buenos Aires angezeigt bekommt, den dürfte die folgende Meldung wenig erstaunen: Google hat diese Woche die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) von Gmail angepasst und damit ein offenes Geheimnis offiziell bestätigt. Das Unternehmen scannt die E-Mails und Google-Drive-Dokumente aller Nutzer von Gmail. Das geht aus einem neuen Abschnitt der Nutzungsbedingungen hervor.
«Unser automatisiertes System analysiert Ihre Inhalte (inklusive E-Mails)», heisst es in dem hinzugefügten Abschnitt. Diese Analyse werde beim Senden, Empfangen und Speichern von Inhalten durchgeführt, steht da weiter. Die Absicht dahinter: Google will den Nutzern individuell relevante Produkte-Features anbieten – dazu zählen etwa personalisierte Suchresultate oder Werbung.
Menschen lesen nicht mit
Mit der Änderung der AGB wolle Google auf diverse Rückmeldungen eingehen, die in den letzten Monaten eingegangen seien, erklärte ein Konzernsprecher der Nachrichtenagentur Reuters. Damit dürften unter anderem mehrere Klagen gemeint sein, die in den USA wegen Verstosses gegen das Datenschutzgesetz eingegangen sind.
Google stellte indes klar, dass die analysierten Inhalte nicht von Menschen ausgewertet werden, sondern lediglich von dem System gescannt werden, um zielgenauer Werbung schalten zu können.
Von der Änderung der AGB sind bisher nur amerikanische Nutzer von Gmail betroffen, wie das Onlineportal Chip.de berichtet. Denn: In den deutschen Nutzungsbedingungen fehlt der entsprechende Abschnitt.