Mikandi.comMarktplatz für Sex-Apps
Was Nokia, Apple und Microsoft zensieren, lässt Google unangetastet: Wer ein Handy mit dem freien Betriebssystem Android besitzt, kann gratis Porno-Applikationen nutzen.
Vor zwei Wochen berichtete 20 Minuten Online, dass Handys mit Googles Betriebssystem für Piraten erste Wahl sind. Denn dank der im Android Market erhältlichen Anwendung i Music lässt sich der Speicher leicht und gratis mit Songs füllen. Hintergrund ist, dass Google im Gegensatz zu Apple, Nokia und Microsoft keine vorgeschalteten Kontrollen für sein App-Angebot hat. Tools werden erst überprüft, wenn sie von Nutzern gemeldet werden.
Android-Geräte werden nun auch für Pornokonsumenten attraktiv, denn das US-Start-Up MiKandi hat kürzlich seinen App Store für Google-Geräte ins Netz gestellt. Das Besondere: Er bietet ausschliesslich Sex-Applikationen. 20 Minuten Online hat sich das Angebot näher angeschaut. Nachdem man mit seinem Google-Gerät auf die Webseite gegangen ist, wird man zur Installation einer kleinen Anwendung aufgefordert. Anschliessend muss man noch den Nutzungsbedingungen zustimmen und schon kann man im MiKandi-Store stöbern, wie in der obigen Bilderstrecke zu sehen ist. Allerdings ist das Angebot noch übersichtlich: Ganze zwei Applikationen waren zum Testzeitpunkt verfügbar.
App liess Handy abstürzen
Die Anwendung Dildroid, welche das Handy vibrieren lässt, gibt es auch im Android Market, myiPlayground hingegen nicht. Die Version von Dildroid, welche von 20 Minuten Online im Test heruntergeladen wurde, funktionierte allerdings nicht, myiPlayground hingegen tadellos. Wer das Tool startet, bekommt direkt Zugriff auf Pornoseiten, von denen die meisten allerdings kostenpflichtig sind. Einen echten Mehrwert im Vergleich zum Besuch bekannter Porno-Websites mit dem Browser sucht man also bislang vergebens. Immerhin sind beide Anwendungen gratis.
Damit das Angebot schnell wächst, haben die Seitenbetreiber eine eigene Entwickler-Website eingerichtet und wenden sich überdies mit dem obigen Video an Interessenten, welche Erotik-Tools programmieren möchten. In den Nutzungsbedingungen heisst es, man dürfe die Applikationen nur verwenden, wenn man volljährig sei. Einen wirksamen Kontrollmechanismus haben die Macher aber nicht eingebaut. Wer einen entsprechenden Button anklickt, hat unbeschränkten Zugriff. Unter den auf der Seite angegebenen Kontaktdaten eines gewissen Jesse Adams aus Seattle war für 20 Minuten Online niemand erreichbar. Die Domain wurde von einem Drittanbieter registriert, um die Anonymität der Betreiber zu wahren. Daher blieb bislang unklar, wie die Seitenmacher Geld verdienen wollen und was aus ihrer Ankündigung, dass das Angebot bald auch für andere Plattformen zur Verfügung stehen soll, werden wird.
Unternehmen schweigen
Der MiKandi-Client ist bislang nicht im Android Market verfügbar. Google wollte sich nicht äussern. Die Macher von MiKandi gaben auf der Seite aber an, in keiner Weise mit Google verbunden zu sein. Weitere interessante Plattformen für Entwickler von Porno-Applikationen könnten Nokias kürzlich auch hierzulande gestarteter Ovi Store, Apples App Store sowie Microsofts Windows Marketplace for Mobile sein. Alle drei Unternehmen liessen Fragen von 20 Minuten Online unbeantwortet.