Googles Geheimwaffe gegen Siri

Aktualisiert

Android schlägt zurückGoogles Geheimwaffe gegen Siri

Erhält Apples sprachgesteuerte Assistentin Siri bald eine ernsthafte Herausforderin? Laut Gerüchten arbeitet Google fieberhaft an einer ähnlichen Funktion für Android-Smartphones.

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dsc

In Googles geheimen Forschungslabors Google X soll die neue Wunderwaffe gegen Apples Siri entwickelt werden. Laut einem Bericht des Blogs «Android and Me» arbeiten die Ingenieure rund um die Uhr an einer sprachgesteuerten Smartphone-Assistentin. Der Codename des Projekts lautet Majel.

Majel ist der Vorname einer Frau, die zumindest allen Star-Trek-Fans bekannt sein dürfte. Es handelt sich um die Frau des Star-Trek-Erfinders Gene Roddenberry. Sie übernahm im Original der Raumschiff-Enterprise-Serie die legendäre Computerstimme.

Ziel: Noch menschlicher

Googles Chef-Designer für Android verriet in einem Interview mit «Slashgear» einiges über den neuen Sprachassistenten. Apples Siri verglich er mit dem Roboter R2D2 aus Star Wars. Die Android-Version gleiche eher dem Computer aus «Raumschiff Enterprise» und habe weder eine eigene Persönlichkeit noch einen Namen. Demnach würde die Funktion aktiviert, indem man einfach «Computer» ins Mikrofon sagt.

Zwar besitzt Android seit Version 2.1 eine Sprachsteuerung. Doch kann diese Funktion nicht mit Siri verglichen werden, denn die Apple-Technologie kann natürliche Sprache verarbeiten. Das soll sich mit Majel ändern. Auch die Firmenkäufe von Google deuten darauf hin, dass das Unternehmen diesbezüglich weitreichende Pläne hat.

So hat Google mit Phonetic Arts letztes Jahr eine Spezialfirma gekauft, die sich mit besonders menschlich klingender Sprachausgabe befasst. Demnach könnte sich Majel auch viel natürlicher anhören als Siri, vermutet «Android and Me». Laut den Informanten des Blogs könnte die Android-Assistentin schon in wenigen Wochen der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Die Internet-Suche revolutionieren

Eine offizielle Bestätigung gibt es natürlich nicht. Dafür steht fest, dass Google seit Jahren an der Weiterentwicklung der Internet-Suche forscht und entsprechende Technologien entwickelt. In einem Ende November veröffentlichten Video äussert sich Software-Entwickler Amit Singhal wie folgt: «Es war immer mein Traum, den Computer in Star Trek zu bauen.» Erklärtes Ziel ist es demnach, dass der Computer gesprochene Sprache versteht und auch hochkomplexe Fragen der Nutzer schnell beantworten kann.

Apple ist diesbezüglich bereits viel weiter. Die auf dem iPhone 4S verfügbare Sprachsteuerung befindet sich zwar noch im Beta-Stadium, gilt also gemäss Apple-Definition als nicht fertig. Schon heute kann man aber mit der persönlichen Assistentin Siri Dialoge führen. Anfragen in natürlicher Sprache werden auf die Apple-Server weitergeleitet und ausgewertet.

Apple versucht die Siri-Technologie nach aussen abzuschotten. Das hat findige Tüftler in den letzten Wochen nicht davon abgehalten, die intelligente Spracherkennung für eigene Zwecke zu verwenden. Verschiedene Siri-Hacks sind bereits veröffentlicht worden, so zum Beispiel um eine Heizung zu steuern (20 Minuten Online berichtete).

Google baut neues Rechenzentrum in Asien

Der Internetriese Google baut für insgesamt 120 Millionen Dollar ein Rechenzentrum in Singapur. Dies sei angesichts des rasant wachsenden Internetverkehrs in der Asien-Pazifik-Region nötig. Bei der Internet-Nutzung sei Asien mit Sicherheit die am schnellsten wachsende Region, sagte der für Südostasien zuständige Google-Geschäftsführer Julian Persaud am Donnerstag bei der Grundsteinlegung. «Wir sollten dort Ressourcen bereitstellen, wo wir die grössten Möglichkeiten sehen.»

Das Rechenzentrum in Singapur ist das erste in Südostasien und das zweite in Asien: Vergangene Woche begannen die Bauarbeiten für eine Anlage in Hongkong. Ein drittes asiatisches Rechenzentrum soll in Taiwan entstehen. In den USA hat Google bereits sechs Rechenzentren, zwei in Europa.

(ap)

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