Verstecktes FeatureWas uns Google über das Nexus 7 verschwiegen hat
Das Nexus 7 besitzt einen geheimnisvollen Magnetsensor, von dem niemand gewusst hat und der den Herstellern jede Menge Ärger einbrocken könnte. Haben Asus und Google bei Apple abgekupfert?
Niemand hat informiert, niemand etwas deklariert, doch nun stellt sich heraus: Unter der Haube des Google-Tablets verbirgt sich ein Magnetsensor. Das Nexus 7 sei zurzeit das einzige Android-Gerät, das einen solchen Sensor integriert habe, berichtete der amerikanische Technologie-Blog Redmond Pie Ende letzter Woche. Entdeckt hat den Sensor ein Nutzer, der mit einem Magnet herumspielte und herausfand, dass sein nigelnagelneuer Tablet-Computer darauf reagierte. Doch das Feature, das er in einem Film dokumentiert hat, bleibt rätselhaft.
Es sei schon einigermassen merkwürdig, dass der Magnetsensor bei der Vorstellung des Nexus 7 mit keinem Wort erwähnt worden sei, heisst es (20 Minuten Online berichtete). Was aber noch verdächtiger erscheine: Das Feature sei auch nicht in den technischen Spezifikationen zu finden, die Google auf der Produkte-Webseite auflistet. Und weder Google noch Hersteller Asus führen dazu passendes Zubehör im Angebot.
20 Minuten Online hat beide Unternehmen um eine Stellungnahme gebeten – die Antworten stehen aus.
Ein gefundenes Fressen?
Ein Magnetsensor, der einen Tablet-Computer in den Ruhezustand versetzen und automatisch aufwecken kann: Da dürften bei jedem Patentanwalt die Alarmglocken klingeln. Apple hatte im Frühjahr 2011 mit dem iPad 2 eine solche Funktion eingeführt, die inzwischen auch beim iPad 3 Verwendung findet. Das von Apple entwickelte Smart-Cover wird so am iPad befestigt. Wenn die faltbare Schutzhülle aufklappt, schaltet sich der Touchscreen ein.
Im Internet wird heftig spekuliert, dass die Apple-Anwälte bereits die Messer wetzen. Es ist hinlänglich bekannt, dass der US-Konzern die Konkurrenz mit patentrechtlichen Klagen überzieht und Verkaufsverbote erreichen will. Der vor Gericht vorgebrachte Vorwurf ist immer der gleiche: Die Konkurrenz habe bei der Entwicklung ihrer Smartphones und Tablets allzu sehr bei Apple abgeschaut.
Samsungs Ladenkonzept
Die Furcht vor dem geballtem Zorn des US-Konzerns mache sich inzwischen im Design von aktuellen Konkurrenz-Produkten bemerkbar, konstatiert «Redmond Pie». So wirke etwa das Android-Smartphone Galaxy S3 von Samsung, als hätte die Rechtsabteilung der Südkoreaner das Sagen gehabt. Offensichtlich sei auch noch das kleinste ästhetische Detail so gestaltet worden, dass Apple keine juristischen Schritte ergreife.
Zumindest Samsung lässt sich aber auch weiterhin von Apples erfolgreichen Geschäftsideen inspirieren. Der südkoreanische Gemischtwaren-Konzern hat kürzlich in Vancouver den ersten Retail-Store Nordamerikas eröffnet. Das Ladenkonzept ist, naja, schauen Sie doch bitte gleich selber:
(Quelle: youtube.com/gillianvancouver)