iPhoneApple hat Fernzugriff auf alle iPhones
Was ein Hacker letzte Woche publik machte, wurde nun von CEO Steve Jobs bestätigt: Apple kann aus der Ferne aufs iPhone zugreifen und ungefragt unliebsame Programme löschen.
Das iPhone telefoniert gelegentlich heimlich mit Apple, ohne dass der Besitzer etwas davon merkt. Über diese Hintertüre berichtete vergangene Woche der Hacker Jonathan A. Zdziarski, der beim Durchstöbern des Betriebssystems auf einen verdächtigen Link gestossen war. Die Verbindung zu Apple kommt zustande, wenn ein User mit seinem iPhone online geht. Der Konzern kann so kontrollieren, ob sich eine unerwünschte Anwendung auf dem Handy befindet, und gegebenenfalls einen Deinstallationsvorgang aktivieren.
Apple-CEO Steve Jobs bestätigte nun gegenüber dem Wall Street Journal höchst persönlich, dass solch eine Fernlöschfunktion tatsächlich vorhanden sei, von welcher aber nur in Ausnahmefällen Gebrauch gemacht werden soll: «Hoffentlich müssen wir diesen Hebel niemals umlegen. Aber es wäre unverantwortlich, so einen Hebel nicht zu haben.» Die Funktion diene ausschliesslich zum Schutz der iPhone-User und käme nur dann zum Einsatz, wenn sich über die Plattform AppStore Schadsoftware einschleichen würde, die zum Beispiel in der Lage wäre, persönliche Daten auszuspionieren.
Im AppStore finden iPhone-User zahlreiche nützliche und weniger nützliche Programme von Drittanbietern (20 Minuten Online berichtete). Seit dem Start der Software-Angebote über den «App Store» vor einem Monat sollen laut Apple mehr als 60 Millionen Programme heruntergeladen worden sein. Damit soll das Unternehmen pro Tag einen Umsatz in der Höhe von einer Million US-Dollar erwirtschaften. Apple sichert sich 30 Prozent Provision.
Obwohl die Anwendungen einer Kontrolle unterzogen werden, bevor sie im AppStore landen, haben sich auch schon Nieten eingeschlichen, die wieder gelöscht wurden. So zum Beispiel auch die iPhone-App «I Am Rich» die lediglich einen roten Diamanten auf das Display «zauberte» - und satte 999,99 US-Dollar kostete (20 Minuten Online berichtete).
(mbu)