Windows 10Microsoft-Handys scannen die Augen der Nutzer
20 Minuten hat die neuen Windows-Smartphones unter die Lupe genommen. Die Geräte dienen auch als PC-Ersatz und werden per Iris-Scan entsperrt.
Die neusten Microsoft-Geräte, die der Konzern Anfang Monat in New York präsentiert hat, sind in der Schweiz angekommen. Zumindest eine Handvoll Testgeräte, die im Rahmen einer Präsentation in Zürich gezeigt wurden. Aus der kommenden MS-Produktepalette stechen die neuen Lumia-950-Smartphones hervor.
Mit den beiden neuen Flaggschiff-Handys verlässt der US-Konzern das Low-End-Segment und führt am 27. November zwei neue Konkurrenzprodukte zu iPhone 6s und Samsung Galaxy S6 ein.
Das Smartphone wird zum PC
Interessant sind die Lumia-Smartphones vor allem für Überall-Arbeitende: Sei es am Arbeitsplatz, unterwegs oder zu Hause – dank des neuen Continuum-Features verwandeln sich die Handys in Windeseile in Desktop-Computer.
Mittels einer Docking-Station (99 Franken) können die Geräte mit Monitor, Keyboard oder auch einem USB-Speichergerät verbunden und so zu einem voll funktionsfähigen Computer ausgebaut werden. Auf diese Weise hat man seinen Arbeitsplatz jederzeit bei sich.
Iris-Erkennung statt PIN
Um schneller auf die Lumia-Smartphones zugreifen zu können und einen neuen Sicherheitsstandard beim Entriegeln der Geräte zu etablieren, setzt Microsoft auf Iris-Erkennung. Will man sein Lumia 950 benutzen, muss man lediglich in die Kamera des Handys schauen und schon wird das Gerät freigeschaltet. Auf diese Weise entfällt auch die Eingabe des persönlichen Entsperrcodes.
Das Lumia 950 hat eine Bildschirmgrösse von 5,2 Zoll und wird als 32-GB-Version für 599 Franken zu haben sein. Das Display des Lumia 950 XL hingegen ist mit seinen 5,7 Zoll grösser als der Bildschirm des iPhone 6s (5,5 Zoll). Das XL-Smartphone von Microsoft gibt es mit 32 GB für 699 Franken.
Plattformübergreifendes Windows 10
Angaben von Microsoft zufolge nutzen mittlerweile 110 Millionen Menschen Windows 10. Das neue System dürfte sowohl für Nutzer als auch Entwickler spannend sein, da es plattformübergreifend funktioniert. Das heisst, Entwickler müssen für Windows-Geräte nicht mehr zwischen Desktop- und Mobile-Anwendungen unterscheiden. Die Universal-Apps laufen auf jedem Windows-10-Gerät und passen sich automatisch der Bildschirmgrösse an.
Auf diese Weise hofft Microsoft, dass künftig mehr Entwickler Apps für die Plattform anbieten werden. Bekannte Anbieter wie Whatsapp, Facebook, Uber oder Instagram sind bereits als native Windows-Anwendungen angekündigt worden.
Surface Pro 4, aber kein Surface Book
Gezeigt wurde in Zürich auch der neue Tablet-Laptop-Hybrid, das Surface Pro 4. Der portable Computer ist im Vergleich zu seinem Vorgänger um einiges leichter und dünner geworden.
Auch die Rechenleistung wurde optimiert. Ein komplettes Redesign hat das separat erhältliche Type Cover erfahren: Für mehr Schreibkomfort sorgen die weiter auseinanderliegenden Tasten, und das jetzt aus Glas gefertigte Trackpad ist nicht nur um 40 Prozent grösser, es reagiert auch viel genauer und schneller auf Fingerbewegungen.
Apropos Finger: Das neudesignte Type Cover für das Surface Pro 4 wird wahlweise mit Fingerprintsensor zum Entriegeln des Geräts ausgeliefert. Die günstigeren Versionen (ab 999 Franken) des Surface Pro 4 sind ab 19. November, die bis 2499 Franken teuren High-End-Versionen ab 4. Dezember in der Schweiz erhältlich.
Ob und wann hingegen der Macbook-Konkurrent Surface Book hierzulande auf den Markt kommt, ist noch völlig offen.