Erfolg für MicrosoftWindows 8 geht weg wie warme Weggli
Rund 40 Millionen Windows-8-Lizenzen konnte Microsoft binnen eines Monats an den Kunden bringen. Das neue Windows findet somit deutlich mehr Anklang als der bereits erfolgreiche Vorgänger.
Windows 8 hat sich in seinem ersten Monat besser geschlagen als Windows 7. Das sagte die zuständige Microsoft-Managerin Tami Reller am Dienstag. Der Konzern verkaufte seit dem 26. Oktober rund 40 Millionen Windows-8-Lizenzen.
In die Zahl fliessen sowohl Verkäufe neuer Windows-PCs ein als auch Upgrades vorhandener Systeme. Zum Start drückt Microsoft seine umsatzrelevante Software zu Kampfpreisen in den Markt: Ein Upgrade als Download kostet 40 Franken. Windows 8 auf einer DVD schlägt mit 75 Franken zu Buche. Diese Tiefpreise bietet Microsoft nur noch bis am 31. Januar 2013 an.
Windows 8 schlägt Windows 7
Windows 7 ist im August 2009 gestartet und ist inzwischen enorm erfolgreich, weil der direkte Vorgänger Windows Vista nur wenige Fans gefunden hatte und zahlreiche PC-Nutzer das veraltete Windows XP ersetzen wollten. Wie viele Exemplare Microsoft im ersten Monat von Windows 7 loswurde, sagte Reller nicht. Microsoft teilte lediglich mit, dass von Windows 7 rund 60 Millionen Lizenzen in den ersten zwei Monaten abgesetzt worden sind.
Die Verkaufszahlen von Windows 8 und seinem Vorgänger sind nur bedingt vergleichbar: Einerseits ist das Update auf Windows 8 billiger als das Update auf Windows 7, andererseits ist der Vorgänger bei den Usern weit beliebeter als das alte Vista. Der Wunsch, rasch auf ein neues Betriebssystem umzusteigen, könnte daher bei Windows 8 kleiner sein.
Sind 40 Millionen viel oder wenig?
Microsoft verkaufte im ersten Monat rund 1,33 Millionen Windows 8 pro Tag, während vom Vorgänger in den ersten zwei Monaten zirka 1 Million täglich abgesetzt wurden. Rivale Apple konnte von seinem bislang erfolgreichsten Betriebssystem Mountain Lion in den ersten vier Tagen jeweils 0,75 Millionen Kopien verkaufen. Auch diese Zahlen sind nicht direkt vergleichbar, da das Mac-Update mit 20 Franken massiv billiger ist als Windows 8.
Bleibt die Nachfrage hoch, könnte sich Windows 8 zu Microsofts bestverkauften Betriebssystem mausern. Luft nach oben gäbe es: Das Microsoft-Tablet Surface mit Windows 8 RT ist erst in wenigen grossen Ländern erhältlich. Auch bei uns klagt der Handel über Lieferverzögerungen bei den neuen Windows-8-Geräten.
Windows hält 90 Prozent Marktanteil
Mit seinem neuen Betriebssystem will Microsoft seine Vormachtstellung bei den PC-Betriebssystemen in die Ära von Tablet-Computern und Smartphones hinüberretten. Apple mit seinem iPad und iPhone und Google mit dem mobilen Betriebssystem Android geben hier den Ton an.
Bei den PCs ist Windows 7 mit einem Marktanteil von 45 Prozent das weltweit meistgenutzte Betriebssystem. Auf den weiteren Rängen folgen Windows XP (40 %), Windows Vista (6 %), Mac OS (6 %) und Linux mit 1,4 Prozent. Windows 8 soll zwei bis drei Wochen nach dem Verkaufsstart die Marke von einem Prozent erreicht haben.
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