Die WLAN-Kamera im TestDas taugt Samsungs Smart-Kamera
Smartphones der Südkoreaner sind bereits der Renner. Nun versucht der Mischwaren-Konzern, die Fotobranche aufzumischen. Wir haben der Wi-Fi-Kamera in Island auf den Zahn gefühlt.
Trotz extremem Weitwinkel und 21-fachem Zoom passt die Samsung WB850F noch ganz knapp in die Hosentasche. Auf dem Papier ist die smarte Kamera mit 16 Megapixeln also der ideale Reisebegleiter. Doch was taugt der kleine Alleskönner in der Praxis? Wir haben die Samsung WB850F bei Wind und Wetter antreten lassen gegen eine Nikon D50 Spiegelreflexkamera und das neue Nokia-Smartphone Lumia 900 (siehe Diashow).
Direkt auf Facebook und YouTube posten
Die Bildqualität geht für eine Megazoom-Kompaktkamera aus der Oberklasse vollkommen in Ordnung. Die WB850F lässt Smartphone-Kameras keine Chance, gegen Spiegelreflexkameras kommt sie erwartungsgemäss nicht an. Richtig Punkte sammelt die Multifunktions-Kamera im Retro-Design mit der Internetverbindung. Fotos lassen sich von unterwegs auf Facebook und Foto-Websites à la Picasa oder Photobucket hochladen. Die populäre Foto-Community Flickr wird allerdings noch nicht unterstützt.
Wer kein Freund sozialer Netzwerke ist, kann mit seinen Kunstwerken auch per E-Mail bei seinen Freunden angeben. Hierfür ist nicht zwingend ein WLAN notwendig. Die Kamera kann sich auch mit dem Smartphone verbinden und dessen Mobilfunkverbindung nutzen. Damit die Kamera die Mobilfunkverbindung des Smartphones anzapfen kann, muss in den Handy-Einstellungen die Funktion «Tethering» oder «Mobiler Hotspot» aktiviert werden.
Für eine Multifunktionskamera sind Videos ein Muss. Filmchen nimmt die WB850F in Full-HD auf, leider lassen sich nur kurze Videos bis 30 Sekunden in geringer Auflösung auf YouTube hochladen.
Von der Kamera in die Cloud
Mit der WLAN-Kamera können Fotografen ihre Kunstwerke direkt auf den PC, Fernseher, das Tablet, Smartphone oder in die Cloud übertragen. Als Online-Speicher sind derzeit erst Samsungs Connect und Microsofts SkyDrive vorhanden, Dropbox-Nutzer schauen in die Röhre. Im Test zeigte sich zudem, dass nur 20 Bilder mit maximaler Auflösung gleichzeitig zu SkyDrive übertragen werden können, was nicht besonders praktisch ist. Zusätzlich lässt sich ein automatisches Backup einrichten, so dass die wertvollen Fotos auf den PC transferiert werden, sobald sich die Kamera im heimischen WLAN befindet.
So praktisch all diese Internet-Funktionen sind, so umständlich erweist sich die Bedienung im Vergleich zu einem Smartphone. Bei der Eingabe von Text oder der Auswahl von Fotos wünscht man sich nichts mehr als einen Touchscreen.
Viel Zoom, noch mehr Weitwinkel
Nebst den Social-Media-Spielereien ist die Samsung WB850F aber in erster Linie eine vollwertige Megazoom-Kompaktkamera mit rekordverdächtigem Weitwinkel. Ob auf Safari oder für Architektur- und Innenaufnahmen, die WB850F bringt fast alles ins Bild (siehe Diashow).
Für Einsteiger gibt es einen einfachen Automatik-Modus, der dem Benutzer alle Entscheidungen abnimmt. Ambitionierte Fotografen können Effekte wie Tiefenschärfe und sämtliche Werte wie Blende, Verschlusszeit, Weissabgleich oder ISO-Zahl manuell einstellen. Zusätzlich an Bord sind acht Kreativ-Modi wie Panorama, 3D-Foto, Split-Aufnahmen oder HDR. Allerdings enttäuschen gerade die HDR-Aufnahmen, die sich kaum von normalen Fotos unterscheiden.
Das Fazit
Die Samsung WB850F ist eine gute Megazoom-Kompaktkamera, die dank des grossen Weitwinkels für Städtetrips oder Innenaufnahmen unverzichtbar ist. Ob man den Freunden aus den Ferien zwingend qualitativ hochwertige Fotos senden will, oder ob es nicht auch ein Handy-Schnappschuss tut, muss jeder selber wissen. Im Praxistest erweist sich die Nutzung der Social-Media-Funktionen mit einer Kamera ohne Touchscreen als Geduldsspiel.
Unter dem Strich ist Samsungs Smart-Kamera ein guter Reisebegleiter, packten die Südkoreaner doch ziemlich alles in den kleinen Alleskönner, was in der Kamera-Welt aktuell möglich ist. Die einzelnen Funktionen sind zwar nicht neu, die Kombination sämtlicher Ausstattungsmerkmale hebt die WB850F aber von den meisten Konkurrenzmodellen in der gleichen Preisklasse ab.
Alle technischen Details können auf digitalkamera.de nachgelesen werden.
Die WLAN-Kamera kostet rund 330 Franken. Das Testgerät wurde von Digitec zur Verfügung gestellt.
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