Die Smartwatch, die ein Erbstück werden kann

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Connected im TestDie Smartwatch, die ein Erbstück werden kann

Moderne Technik altert rasch. Trotzdem kann die Connected-Uhr sogar zum Erbstück werden. 20 Minuten hat die Luxus-Datenuhr von Tag Heuer getestet.

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In Punkto Design und Ausführung macht der Traditionsfirma Tag Heuer aus La Chaux-de-Fonds niemand etwas vor: Die Connected – die erste Smartwatch des Schweizer Herstellers – ist auf den ersten Blick kaum von einer mechanischen Uhr zu unterscheiden.

Auch die Verarbeitung der Smartwatch ist so edel wie die der mechanischen Vorlage. Hier spielt die Schweizer Traditionsfirma, die seit 150 Jahren Uhren baut, ihr ganzes Know-how aus. Die Datenuhr steckt in einem Titaniumgehäuse, das Display ist mit Saphirglas geschützt. Attribute, die man bei den meisten anderen Smartwatches auf dem Markt vergebens sucht. Tag Heuer hat die Uhr zusammen mit Intel und Google gebaut.

Zeit immer ablesbar

Für die Datenuhr gibt es vier offizielle Tag-Heuer-Zifferblätter, die exklusiv mit der Connected genutzt werden können. Das vollrunde Display löst mit 360 x 360 Pixeln auf. Der LCD-Bildschirm ist scharf und sogenannt transreflektiv. Das heisst, dass die Anzeige selbst bei direkter Sonneneinstrahlung noch gut abgelesen werden kann. Nach ein paar Sekunden Inaktivität, wechselt das Display in den Energiesparmodus. Die Uhrzeit wird auch in diesem Modus (schwarz/weiss) angezeigt.

Ganz makellos zeigte sich das Displays allerdings nicht: So wies das Modell, das 20 Minuten ein paar Tage testen durfte, Druckstellen am Display auf (siehe Bildstrecke). Schon bei einem leichten Berühren an der Acht-Uhr-Position waren schwarze Streifen auf dem LCD-Display zu sehen. Ob es sich dabei um einen Verarbeitungsfehler handelt, ist allerdings schwer zu beurteilen. Möglich wäre auch, dass ein vorheriger Tester die Uhr beschädigt hat.

Übersteht den Tag – knapp

Für dünne Handgelenke ist die Schweizer Smartwatch eher nicht geeignet. Denn mit einem Durchmesser von 4,6 Zentimeter und einer Dicke von 12,8 Millimeter wirkt sie schnell zu klobig.

25 Stunden Akkulaufzeit verspricht Tag Heuer bei «normalem Gebrauch». In unserem Test konnten wir diesen Wert nicht erreichen. Nach einem 12-Stunden-Tag mitsamt Notifications von diversen Newsportalen und Gmail zeigte die Akkuanzeige abends um 22 Uhr meist bei etwa 15 Prozent. Die Datenuhr muss also – wie eigentlich alle anderen Smartwaches auch – abends jeweils an die Steckdose.

20 Minuten hat die Uhr mit einem Android-Handy wie auch mit einem iPhone getestet. Das volle Potenzial kann nur mit einem Android-Smartphone ausgeschöpft werden – inklusive Zugriff auf die mittlerweile mehr als 4000 Android-Wear-Apps. Mit einem iPhone kann die Uhr nicht viel mehr, als Benachrichtigungen anzuzeigen.

Das Fazit

Die Connected ist eine Datenuhr für Uhrenliebhaber. Sie kann aber nichts, was wesentlich günstigere Modelle nicht auch könnten. Auch fehlen der Tag-Heuer-Smartwatch einige beliebte Funktionen, etwa GPS und ein Pulsmesser.

Dass der ultraschnelle Atom-Prozessor von Intel mit zwei Kernen in zwei Jahren überholt sein wird, ist den Uhrenbauern bewusst. So kann die Connected während der Garantiezeit gegen 1400 Franken gegen ein mechanisches Carrera-Modell umgetauscht werden – dass dann sogar als Erbstück dienen kann.

Technische Daten

Intel Atom Chip mit zwei Kernen (1,6 GHz). 1 GB RAM, 4 GB Speicher. 410 mAh Akku. Bluetooth 4.1, WLAN. Kompatibel mit Android 4.3+ und iOS 8.2+.

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