«Towers of Altrac»«Unser Spiel ist nicht besser, sondern anders»
Türme gegen feindliche Horden: Drei Ostschweizer wollen mit ihrem Strategie-Game das Genre revolutionieren. Knapp zwei Jahre dauerte die Entwicklung ihres ersten Spiels.
Das für PC, Mac und Linux veröffentlichte Indie-Game «Towers of Altrac» ist ein klassisches Tower-Defense-Spiel. Spieler müssen versuchen, mithilfe von Verteidigungstürmen heranstürmende Gegnerhorden aufzuhalten. Die drei Entwickler der Cybertron Design Studios – Manuel, Andreas und Jsmael Stieger – wollen das Genre mit ihrem Titel zwar nicht von Grund auf neu erfinden, ihm aber mit innovativen Spielelementen «neues Leben einhauchen».
Erfahrung in der Entwicklung von Anwender-Software haben die Cybertron Design Studios mit 16 bisher veröffentlichten Apps gesammelt. «Towers of Altrac» ist das erste Game der drei Brüder aus Oberriet (SG).
Revolution-Trailer zu «Towers of Altrac» (Video: Youtube/CybertronDesign)
20 Minuten hat sich mit Manuel Stieger über das Spiel und die Schwierigkeiten bei der Programmierung unterhalten.
Herr Stieger, warum haben Sie sich entschieden, erstmals ein Game zu entwickeln?
Wir wollten ein Spiel entwickeln, um uns auch selber weiterzuentwickeln und den Horizont zu erweitern. Es ging darum, ein grösseres Projekt in Angriff zu nehmen.
Wie lange haben Sie an «Towers of Altrac» gearbeitet?
Von der Konzeptphase im Herbst 2012 bis zur Fertigstellung sind anderthalb Jahre vergangen. Gearbeitet wurde vor allem in der Freizeit und am Wochenende.
Warum haben Sie ausgerechnet ein Tower-Defense-Game entwickelt? Wäre ein populäreres Genre nicht gewinnversprechender gewesen?
Nach der Entwicklung von verschiedenen Applikationen war das Sub-Genre Tower Defense für uns der geeignete Einstieg in die Spieleentwicklung. Wir wussten von Anfang an, dass wir mit unseren begrenzten Mitteln keine riesigen Projekte umsetzen können.
Was macht den Titel im Vergleich zu anderen Genre-Vertretern besser, was sind die Innovationen?
Was unser Spiel zu linearen Tower-Defense-Spielen unterscheidet, sind unser eigens entwickeltes Wegsystem und die künstliche Intelligenz (K. I.), welche besonders in höheren Leveln grosse Auswirkungen haben kann. Die Gegner suchen sich immer den einfachsten Weg an den Türmen vorbei. Wir wollten nicht das Rad neu erfinden, sondern etwas Neues probieren. Unser Spiel ist nicht besser, sondern anders.
Sie sprechen das sogenannte Search-and-Destroy-System (S. A. D.) an. Wie funktioniert das?
Search and Destroy ermittelt die Bedrohungsstufe für die gegnerischen Wellen je nach Wegabschnitt. Es ist in «Towers of Altrac» also gut möglich, dass ein Teil der Angreifer plötzlich auf dem Weg zurückrennt, sofern noch alternative Verzweigungen existieren. Wenn die Türme des Spielers zu viel Gegner erledigt haben, merkt das die K. I. und versucht fortan, diesen Türmen auszuweichen. Dadurch wird der Spieler auf vielen Karten zusätzlich herausgefordert.
Was waren die grössten Herausforderungen bei der Programmierung?
Die Umsetzung des komplexen Tower-Defense-Systems, der künstlichen Intelligenz und des ganzen S. A. D.-Systems. Wir haben sozusagen alles von Grund auf neu erstellt, weil es keine brauchbaren Beispiele oder ähnlichen Projekte gab.
Im Game gibt es drei Nationen, die über je 19 eigene Türme verfügen. Unterscheiden sich die Bauten nur optisch voneinander oder haben sie tatsächlich ganz unterschiedliche Merkmale?
Die Türme der drei Nationen unterscheiden sich wesentlich in ihren Funktionalitäten. Der Spieler muss sich bei jeder Fraktion überlegen, welcher Turm in welcher Situation die richtige Wahl ist. Es gibt durchaus Spieler, die eine der drei Fraktionen bevorzugen, weil sie bestimmte Türme favorisieren.
Ermöglicht «Towers of Altrac» auch Cross-Plattform-Gaming?
«Towers of Altrac» kann im Mehrspielermodus von PC, Mac und Linux Clients gemeinsam gespielt werden.
«Towers of Altrac» ist für 15 Franken für PC, Mac und Linux in den jeweiligen App-Stores erhältlich und benötigt gegen zwei Gigabyte Speicherplatz. Mehr Infos zum Spiel bietet die offizielle Website.