Das taugt «Diablo 3»

Aktualisiert

Achtung SuchtgefahrDas taugt «Diablo 3»

Millionen Gamer befinden sich wieder im Bann von Teufeln und Dämonen. Nach zwölf Jahren Wartezeit ist die Aufregung riesig. Doch hält das Game, was der Hype verspricht?

Jan Graber
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Jan Graber

Als nach Jahren des Wartens letzte Woche die Fortsetzung von «Diablo 2» erschien, gab es für Fans kein Halten mehr: Im Nu war «Diablo 3» ausverkauft, nach einer Woche ist das Spiel bereits über sechs Millionen Mal über die Ladentheke gewandert. Noch nie habe sich ein PC-Spiel in der ersten Woche besser verkauft, behauptet Entwickler Blizzard.

Da das Game eine stete Onlineverbindung erfordert, legte der Ansturm der «Diablo 3»-Zocker jedoch auch mit einem Schlag die Server lahm – die «Diablo»-Fans konnten das Spiel nicht starten. Entsprechend gross war der Ärger, viele gaben «Diablo 3» in Online-Bewertungssystemen mieseste Noten.

Suchtgefahr garantiert

Statt die tatsächliche Qualität von «Diablo 3» zu bewerten, machten sie jedoch einfach ihrem Ärger Luft. Denn das Game hält, was sich Spieler im Vorfeld davon versprochen haben. Zuvorderst der Suchtfaktor: Wer mit einer der fünf Charakterklassen in die Verliese der mit viel Detail­liebe gestalteten Levels steigt, findet sich alsbald in einem Sog, der ihn immer weiterzieht – von Feind zu Feind, von Schatztruhe zu Schatztruhe geht die Reise, nach jedem Erfolg wartet die nächste spannende Herausforderung. Der Held wird dabei laufend belohnt, sei es mit Upgrades oder Geld für Ausrüstungsgegenstände oder – noch wichtiger – Ausbildungen, um Waffen und Rüstungen selbst herzustellen.

Mit der Stärke der Feinde wachsen auch Kraft und Fähigkeiten des Helden. «Diablo 3» stellt dabei keine hohen Anforderungen an die Spieler, selbst Bossgegner wie der Skelett­könig sind im ersten Anlauf zu besiegen. Die Stärke von «Diablo 3» liegt denn auch nicht in der Komplexität, sondern in der Abwechslung zwischen Jagen und Sammeln und den geradlinigen Quests, die dem Helden stets eine nachvollziehbare Aufgabe geben, ohne ihn durch zahllose Nebenquests abzulenken.

Die Meinung der 24-Stunden-Marathon-Zocker

Zum Start von «Diablo 3» haben vier Redakteure von 20 Minuten Online das Spiel ohne Pause in 21 Stunden und 55 Minuten durchgezockt - vor laufenden Kameras. Das Testteam, bestehend aus Experten und Novizen, vergibt durchs Band gute bis sehr gute Noten für das neueste «Diablo»-Abenteuer.

Oli Marti (Diablo-Experte): Das alte Diablo-Feeling kommt schnell wieder auf. Würde ich Single-Player spielen, würde ich aber vermutlich nicht mehr den Mönch spielen, obwohl er durchaus Laune macht. Alles in allem klare Kaufempfehlung. Kaufen, spielen, glücklich werden. Note: 9.0.

Phil Rüegg (Hat Beta getestet): Das Spiel macht brutal Laune. Die Levels sind abwechslungsreich und Monotonie kommt eigentlich nie auf. Ich freue mich darauf, das Spiel zuhause alleine mit etwas mehr Ruhe zu geniessen. Note: 8.0.

Philipp Dahm (Diablo-Noob): Macht Spass. Note: 8. Phil Rüegg hat es eigentlich sehr gut gesagt. Mit den Jungs hier 24 Stunden zu zocken, sollte aber echt kein Problem sein.

Sven Rüf (Diablo-Experte): Ich kann mir vorstellen, dass sich der Wiederspielwert in Grenzen hält. Aber ein gutes Spiel muss man ja nicht ewig spielen können. Vielleicht ist es sogar gut, wenn man es mal wieder weglegen kann. Note: 8.5.

Gametrailer «Diablo 3»

Quelle: YouTube

Diablo 3 schlägt alle Rekorde

Wie der Hersteller Blizzard mitteilte, wurden allein am Tag des Verkaufsstarts am 15. Mai mehr als 3,5 Millionen Exemplare des Videospiels Diablo 3 abgesetzt. Dazu kommen noch 1,2 Millionen Spieler des ebenfalls von Blizzard entwickelten PC-Spiels «World of Warcraft», denen im Gegenzug für ein Jahresabonnement von WoW ein kostenloses Exemplar von Diablo 3 angeboten worden war. Damit ist Diablo 3 laut Blizzard das am schnellsten jemals verkaufte PC-Spiel.

Dass es in der Startphase des Online-Spiels Schwierigkeiten gab, bedauerte Mike Morhaime, Chef und Mitgründer von Blizzard. In den ersten Tagen kam es unter anderem zu zahlreichen Serverabstürzen. «World of Warcraft», der andere grosse Erfolg des zum französischen Konzern Vivendi Universal gehörenden Unternehmens, zählt mittlerweile rund zehn Millionen Spieler. Diese zahlen nicht nur für den Kauf der Software, sondern auch monatliche Gebühren für den Zugang zur interaktiven Welt.

(sda)

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