4000 Mia. KlötzchenDänemark neu aufgebaut – mit «Minecraft»
Mitarbeiter der dänischen Vermessungsbehörde haben das ganze Land ins Indie-Game «Minecraft» übertragen. Nutzer dürfen das virtuelle Königreich bereisen – und verändern.
Die staatlich-dänische Vermessungsbehörde (Geodatastyrelsen) hat das ganze Land 1:1 als virtuelle Welt im Bauklötzchen-Spiel «Minecraft» nachgebaut. PC-Nutzer haben jetzt die Möglichkeit, das Land in 3-D zu erkunden. Das ganze Modell besteht aus 4000 Milliarden Klötzen und ist rund ein Terabyte (1000 Gigabytes) gross. Wer das Königreich gar bearbeiten respektive nach eigenem Gusto weiterentwickeln will, kann sich Landesausschnitte à zehn mal zehn Kilometer herunterladen.
Nicht nur Spielerei
Dem Konzept des «Minecraft»-Königreichs liegen edukative Überlegungen zu Grunde. So wollen die Macher mit ihrem Projekt vor allem Schulen ansprechen. Das virtuelle Dänemark soll Lehrbeauftragten in Fächern wie Geografie, Umweltpolitik oder Stadtplanung beim Unterricht helfen.
Angesprochen sollen sich aber auch Nutzer fühlen, die den Hamlet-Staat auf eigene Faust erkunden wollen, egal ob dänische Staatsbürger oder nicht. Wer sich im virtuellen Dänemark tummeln und das Land nach eigenem Gutdünken verändern will, sollte sich aber an die von der Behörde veröffentlichten Verhaltensregeln halten. Darin wird unter anderem ausdrücklich dazu aufgefordert, das Modell «zu verändern und kreativ» zu sein. Wer allerdings etwas abreisst, soll gefälligst «auch wieder etwas Neues aufbauen». Wer sich nicht an die Regeln hält, wird des «Minecraft»-Staates verwiesen, das heisst er fliegt vom Server der Geodatenbehörde.
Wer auf virtuelle Sightseeing-Tour gehen und an der Neu- und Umgestaltung Dänemarks mitwirken will: Die Server der dänischen Geodatenbehörde sind mit den PC-«Minecraft»-Versionen 1.7.2 bis 1.7.5 kompatibel und bis zum 23. Oktober dieses Jahres frei zugänglich.