Global Game JamWenn in 48 Stunden ein Game entwickelt wird
Am Global Game Jam programmieren Entwickler in 48 Stunden ein Spiel. Die Jams waren schon Zündstoff für kommerziell erfolgreiche Titel.
Dieses Wochenende kommen wieder weltweit Tausende von Gameentwicklern zusammen, um am Global Game Jam (GGJ) in Teams und in nur 48 Stunden Videospiele zu entwickeln – rund um die Uhr, inklusive Schlafen unter den Tischen und Futtern von zu vielen Chips und Einnehmen anderer ungesunder Nahrungsmittel. Vielleicht werden auch dieses Jahr Spiele entstehen, die wir eines Tages auf unseren Konsolen und an den PCs spielen.
An über 600 Orten in 93 Ländern fand der Global Game Jam 2016 statt, in 48 Stunden entstanden so exakt 6866 Games. Es ist eine Erfolgsgeschichte sondergleichen: Beim ersten Global Game Jam 2009 programmierten 1600 Teilnehmer in 23 Ländern um die Wette. Das Resultat: 370 Spiele. In den folgenden Jahren wuchs die Teilnahme so stark, dass 2013 die gemeinnützige Organisation Global Game Jam Inc. gegründet wurde, um mit den logistischen und organisatorischen Anforderungen klarzukommen.
Ziel: ungewöhnliche Ideen finden
Erfolgreich ist aber nicht nur der GGJ selbst. Zwar resultieren aus dem gemeinsamen Programmieren in der Regel rudimentäre Games, von denen die meisten in der digitalen Mülltonne landen. Dennoch können Game Jams als zündender Funke für Games dienen, die später – stark überarbeitet – kommerziell veröffentlicht werden.
«Es ist keine gute Idee, an einem Global Game Jam mit der Erwartung teilzunehmen, ein grosses Game zu schreiben», sagt allerdings David Stark, Co-Organisator des Zürcher GGJs und selbst mehrfacher Teilnehmer. «Von den meisten Games wird man nie wieder etwas hören.» Das Ziel eines Jams sei vor allem die Vernetzung und das Finden ungewöhnlicher Ideen. «Game Jams können eine wichtige Inspirationsquelle für spätere Projekte sein», sagt Stark, der an einem Game Jam selbst eine Idee für sein Spiel «Concierge» gefunden hat, das sich nun in Entwicklung befindet.
«Superhot»
Eines der heissesten aus einem Game Jam stammenden Indiespiele ist der grafisch stylische Egoshooter «Superhot», dessen Geburtsstunde im einwöchigen 7 Day First Person Shooter Game Jam liegt.
Der Indie-Egoshooter entstand am 7 Day First Person Shooter Game Jam 2013 und wurde für Xbox One, Windows, Linux und Mac veröffentlicht.
(Quelle: Superhot Team)
«Pulse»
«Pulse» war das allererste Spiel, das nach einem Global Game Jam veröffentlicht wurde. Das Puzzlegame zündete 2009 und erschien ein Jahr später für iOS-Geräte.
«Pulse» war das erste Game, das nach einem Global Game Jam auch publiziert wurde. Das Spiel erschien 2010.
(Quelle: Cipher Prime)
«Surgeon Simulator»
Das wegen seiner grotesken Idee wohl bekannteste Spiel, der «Surgeon Simulator», wurde am GGJ 2013 zusammengeflickt und erschien noch im selben Jahr.
Am Global Game Jam 2013 wurde der «Surgeon Simulator» erstmals zusammengeflickt. Das Game erschien im selben Jahr und sorgte wegen des absurden Inhalts für mediales Aufsehen.
(Quelle: Bossa Studios)
«Life Goes On: Done to Death»
Das morbide Plattformspiel «Life Goes On: Done to Death» entstand am GGJ 2012 und erschien 2016.
Makabrer Ritter: Im makaber-schrägen «Life Goes On: Done to Death» werden tote Ritter benutzt, um Rätsel zu lösen. Das Game wurde am Global Game Jam 2012 ins Leben gerufen.
(Quelle: Infinite Monkeys Entertainment)
«Broforce»
Der erfolgreiche Sidescrolle-Shooter «Broforce» hatte seine Geburtsstunde 2012 am Online-Game-Jam Ludum Dare. Am selben Game Jam soll auch «Minecraft»-Erfinder Markus Persson mehrere Male teilgenommen haben.
Der durchgeknallte Sidescroll-Shooter «Broforce» wurde am Gamejam Ludum Dare 2012 aus der Taufe gehoben und erschien für PS4, PC, Linux und Mac.
(Quelle: Devolver Digital/Free Lives Games)
Global Game Jam 2017
Der diesjährige Global Game Jam findet vom 20. bis 22. Januar statt. Die Nächte durchprogrammiert wird in der Schweiz an drei Orten: In Zürich in der Roten Fabrik, in Yverdon-les-Bains im Château Yverdon-les-Bains und in Lugano am SUPSI-Dipartimento Tecnologie Innovative. Das Check-in beginnt am Freitag um 15 Uhr, um 17 Uhr fällt der Startschuss. Schluss ist am Sonntag ebenfalls um 17 Uhr, dann müssen die entwickelten Spiele auf die globale GGJ-Website hochgeladen sein. Die besten werden später prämiert.