Global Game JamDas 20-Minuten-Game ist fertig
Zwar nur ein kleiner Prototyp, aber spielbar: In zwei Tagen hat das 20-Minuten-Team am Global Game Jam das Game «ReverSciFi» entwickelt.
Der Global Game Jam (GGJ) ist vorbei. In Zürich haben über 90 Teilnehmer in 48 Stunden Spiel-Protoypen entwickelt und sie auf die Global-Game-Jam-Website hochgeladen – aus einigen könnten durchaus fertige Games entstehen, die den Weg in den Verkauf finden. Auch 20 Minuten hat sich ins kalte Wasser gestürzt: Ein sechsköpfiges Team hat während den zwei Tagen den Prototypen zum Jump'n'Run «ReverSciFi» entwickelt – mit Arbeit bisweilen bis tief in die Nacht.
Mitmachen am Global Game Jam können alle mit einer Affinität zu bewegten Pixelwelten. Am Swiss Game Jam, wie die lokale Ausführung des GGJ in der Roten Fabrik in Zürich genannt wird, fanden sich neben Profis auch Enthusiasten ein: Interessierte, die kreativ an einer Spielidee mitwirkten, zeichnerische Fähigkeiten haben oder Musik für ein Game komponierten.
Von kleinen Teams bis zu riesigen Fabriken
Während Independent-Teams wie am GGJ oft aus nur zwei bis drei Leute bestehen, beschäftigt ein professionelles Blockbuster-Studio bis über 300 Menschen: Creative Directors und Lead Game Designer bestimmen den Charakter und das grundsätzliche Aussehen des Games. Illustratoren, Grafiker und Charakterdesigner entwerfen die grafische Sprache: Sie schaffen Spielfiguren mit einem bestimmten Aussehen und virtuelle Landschaften, die einzigartig sind. Die Leveldesigner kümmern sich um die virtuellen Räume: die verwinkelten Gänge, in denen die Gegner lauern, Tücken und Hürden, die es zu überwinden gilt, zu erforschende Städte oder auch einfach nur ein Spielbrett mit bestimmten Eigenschaften.
Programmierer und Animatoren fügen die Spielmechaniken und Bewegungsabläufe hinzu: Wie sich die Spielfigur bewegt und welchen physikalischen Gesetzen sie unterworfen ist. Bei grösseren Games arbeiten zusätzlich Spezialisten für die künstliche Intelligenz von Gegnern und anderen nicht spielbaren Charakteren mit. Hinzu kommen Audioprofis, die für Geräusche, Musik und Sprachausgabe sorgen. Derweil kümmern sich Produzenten darum, dass Produktionszeiten und Budgets eingehalten werden und ausreichend Hardware vorhanden ist. Bei grossen Games kommen Tester, Community-Manager, Marketingprofis und weitere Spezialisten hinzu.
Kleine Teams mit grosser Aufgabe
Am Global Game Jam vereinten die Mitglieder der kleinen Teams mehrere dieser Rollen in sich. Durch immer bessere Werkzeuge lassen sich Games mittlerweile zudem schnell und einfach zusammenzimmern. Besonders beliebt sind die Gameentwicklungs-Programme «Unity» und «Game Maker», die Profi- und Laienentwicklern alles Notwendige in die Hände legen.
Auch das 20-Minuten-Team, das unter dem Namen «The Coughin' Crew» operierte, vereinte mehrere Aufgaben in wenigen Personen: David Stark, Kaspar Manz und Reto Spoerri haben programmiert, Simon Füglister und Yasmin König die Grafik gestaltet, und unser Gamejournalist die Musik und die Storyline beigetragen. Zusammen haben sie sich nach Veröffentlichung des GGJ-Themas «What do we do now?» entschieden, ein Jump'n'Run-Spiel zu entwickeln: Spieler steuern die Mechanikerin Ms. Scottocs, die im abstürzenden Raumschiff von der Brücke in den Maschinenraum und zurück muss, um die Steuerung zu flicken. Sie rennt gegen die Zeit, da sie auf dem Hinweg Objekte zerstört, wird der Rückweg schwieriger.
Lesen Sie im Twitter-Feed oben, in welchen Schritten das Spiel entstand und spielen Sie das Game demnächst selbst auf diesem Kanal.