Blechsoldaten patrouillieren am Gazastreifen

Aktualisiert

Blechsoldaten patrouillieren am Gazastreifen

Die israelische Armee setzt an der Grenze zum Gazastreifen erstmals Kampf-Roboter ein, die per Joystick aus der Ferne gesteuert werden. Experten sind nicht erfreut.

Wird in der Zentrale ein Alarm ausgelöst, greift der bullige «Guardium» aktiv ins Kriegsgeschehen ein. Das unbemannte Fahrzeug lässt sich wie von Videospielen her bekannt, per Joystick, Gaspedal und Bremse steuern. «Jeder, der mit einer Playstation aufgewachsen ist, wird das System in wenigen Sekunden erlernen können», erklärt Erez Peled, Generaldirektor von G-Nius Unmanned Ground Systems, das den Roboter entwickelt hat, gegenüber der israelischen Tageszeitung Haaretz.

In einem Demonstrationsvideo ist der Guardium in Aktion zu sehen. Ein Eindringling wird vom stählernen Koloss gestellt und unter Einsatz von Tränengas in die Flucht geschlagen. Der Kampfroboter kann auch mit Nachtsichtgeräten, Sensoren und Maschinengewehren ausgestattet werden. Eine Kamera, die sich um 360 Grad drehen lässt, sendet per Funk Live-Bilder an die Bildschirme in der Zentrale. Für die israelische Armee soll er nicht nur am Grenzzaun patrouillieren, sondern auch in feindlichem Gebiet zum Einsatz kommen.

«Roboter machen, was man ihnen sagt, sie haben keine Angst und sie töten ohne Gewissensbisse», warnt John Pike von Globalsecurity.org vor dem Einsatz der Robocops. Neben Israel stehen auch an der südkoreanischen Grenze Blechsoldaten im Einsatz. Auch das US-Militär sammelte erste Erfahrungen damit. Drei im Irak eingesetzte Kampfroboter mussten jedoch wegen Fehlfunktionen kurz nach Beginn ihres Einsatzes wieder zurückgezogen werden.

(mbu)

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