Von analog zu digitalSo retten Sie Ihre VHS-Schätze
Mit dem richtigen Programm lassen sich alte Filme auf Videokassetten ins digitale Zeitalter retten. Was sich nach einem Projekt für Technikfreaks anhört, ist mit wenigen Handgriffen erledigt.

Mit dem Hard- und Softwarepaket «Retten Sie Ihre Videokassetten» bringen auch Technik-Laien ihre alten Videos auf VHS-Kassetten auf den PC.
Gerade an Weihnachten schwelgt so mancher gerne in Erinnerungen an alte Zeiten. Vielleicht wird dann auch die ein oder andere VHS-Videokassette hervorgeholt und mal wieder abgespielt. Dabei sollte man auch daran denken, dass solche Kassetten nicht ewig halten und dass man sie ja auch digitalisieren, auf Festplatte speichern oder gleich auf CD oder DVD brennen könnte. Mit einem Computer, den entsprechenden Kabeln und der Software ist das mit wenigen Handgriffen erledigt.
Was sich nach einem Plan für Technikfreaks anhört, muss es nicht unbedingt sein. Im Handel sind Komplettsets erhältlich, die das Überspielen der VHS auf den Computer denkbar einfach machen. Jetzt schon in der fünften Version erschienen ist von Magix das Hard- und Softwarepaket «Retten Sie Ihre Videokassetten». Das enthält alles, was man zum Digitalisieren braucht.
Das Paket besteht aus einem sogenannten Video-Grabber für den USB-Anschluss und einer Videobearbeitungssoftware, dem Programm «Magix Video easy». In dem Paket liegen auch alle Kabel und Adapter für den Anschluss an den VHS-Player. Ein kleines Handbuch erklärt, was wie und wo angeschlossen wird. Wer zwar noch alte VHS hat, aber keinen Rekorder mehr dazu, wird schnell in Online-Auktionen fündig, da gibt es Geräte schon für wenige Franken.
Übersichtliche und klare Nutzerführung
Wenn die Software installiert, der USB-Videograbber eingesteckt und mit dem VHS-Player verbunden ist, dann kann es auch schon losgehen. So wie VHS lassen sich übrigens auch Video 8-, S-VHS- und Hi8-Kassetten digitalisieren. Beim Start des Video-Programms erscheint eine sehr aufgeräumte und übersichtliche Oberfläche, die mit grossen Schaltflächen versehen wurde. Man spult den Film an die gewünschte Stelle, und drückt auf Aufnahme.
Das war's dann schon fast. Vielleicht sollte man sich einen Wecker stellen, damit man das Ende des Films nicht verpasst und rechtzeitig die Aufnahme beendet. Ganz genau muss man aber weder Anfang noch Ende nehmen, schwarze oder sonstige unerwünschte Ausschnitte werden im nächsten Arbeitsschritt mit dem Videoprogramm herausgeschnitten. Mit dem kann man auch Helligkeit, Farben, Lautstärke und auch die Geschwindigkeit des Bildes korrigieren, falls das Band schon zu ausgeleiert ist. «Video easy» ist wirklich leicht zu bedienen. Das Schneiden des Films lässt sich bequem mit Maus, den Pfeiltasten und der Leertaste erledigen.
Das fertige Video kann man dann noch mit einem Titel und einer der DVD-Menüvorlagen versehen, die das Programm etwa für Hochzeiten, Geburtstage oder Urlaubsreisen und anderes mehr bereit hält. Wer will, spricht einen eigenen Audio-Kommentar dazu. Dann wird das ganze als MPEG-2 oder Windows Media Video gespeichert. Letzteres empfiehlt sich besonders, wenn man das Filmchen online speichern möchte und zum Beispiel direkt auf Facebook hochladen möchte.
(Fast) kostenlose Alternativen für technisch Versierte
Das System läuft auf Windows-Rechnern ab XP. Der Computer darf aber schon etwas flotter sein. Er sollte mindestens mit einem Intel-Pentium-4-Prozessor ab 2 GHz oder einem vergleichbaren AMD-Prozessor ausgestattet sein und mindestens 512 MB Arbeitsspeicher haben. Für die Programminstallation werden rund ein GB freier Festplattenspeicher gebraucht. Die Grafikkarte sollte eine DirectX-9.0-Unterstützung und eine Bildschirmauflösung von mindestens 1024 mal 768 bieten. An Importformaten unterstützt das Programm bei Videos AVI, DV-AVI, MPEG-1, MPEG-2, MXV, QuickTime und WMV(HD). Als Exportformate gibt es MPEG-2 und WMV(HD).
Für technisch Versiertere gibt es natürlich auch (fast) kostenlose Alternativen zu dem Magix-Programmpaket. Voraussetzung dafür ist eine PC-Fernsehkarte. Auch darüber lässt sich ein Video von einem VHS-Player auf den Computer überspielen. Als Software kann man etwa das kostenlose VirtualDub oder ein anderes Videoprogramm nutzen, mit dem man auch aufnehmen kann, schneiden und wieder kodieren kann. Für Anfänger auf jeden Fall empfehlenswerter ist so ein Komplettpaket.
«Magix - Retten Sie Ihre Videokassetten! Version 5» ist online und im Handel für 70 bis 100 Franken erhältlich. Ähnliche Programmpakete gibt es auch von anderen Anbietern, sie kosten zwischen etwa 15 und 50 Franken. Dabei sollte man aber unbedingt auf die Ausstattung vor allem mit Kabeln und Adaptern achten. (dapd)
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