Facebook-Malware«Porno-Virus» legt auf Schweizerdeutsch rein
Mit reisserischen Phrasen locken Betrüger vermehrt Schweizer Facebook-User in die Viren-Falle. Wie Sie sich schützen können.
«Schau mal, was die Frau mit diesem grossen Penis anstellt!»,«Du wirst nicht glauben, was dieses Kind mit einer Britin macht!» oder «Schau dir diese ungezogenen Schulmädchen an!» – wer auf Facebook einmal falsch klickt, teilt solche Posts ungewollt auf seinem Profil oder als Privatnachricht im Messenger. Das Phänomen gibt es schon länger. Neu fallen hierzulande jedoch besonders viele auf Inhalte auf Schweizerdeutsch rein.
Wer zum Beispiel eine Privatnachricht mit dem Wortlaut «Bisch du das uf dem Bild / i dem Video? hahah!» von einem Facebook-Freund erhält, sollte den mitgesandten Link auf keinen Fall anklicken, schreibt «PC Tipp». Beim Klicken würde sich ein Browser-Add-on installieren, das die Daten des Opfers sammelt. Gleichzeitig werde auch das eigene Facebook-Profil zur Malware-Schleuder und verbreite den Link automatisch unter den Kontakten.
Hunderte Luzerner Opfer
Besonders in der Zentralschweiz soll sich die Schadsoftware bisher verbreitet haben. Das Online-Magazin «Zentralplus.ch» berichtet von Hunderten Luzerner Opfern – darunter Privatpersonen, Unternehmer, aber auch Politiker und Staatsangestellte. Den Betroffenen sei das Ganze furchtbar peinlich, heisst es.
Um sich gar nicht erst in eine solche Situation zu bringen, solle man den Text von verdächtigen Facebook-Nachrichten kurz googeln, rät Jonas Stalder, Wirtschaftsinformatiker bei Leuchter IT Solutions. Meist fände man bereits so eine Virenwarnung. Wer sich ausserdem immer konsequent auf jedem Gerät von seinem Facebook-Account abmelde, laufe weniger Gefahr, ein Opfer zu werden.
Passwörter ändern, Freunde warnen
Wen es trotzdem erwischt, solle das eigene Aktivitätenprotokoll überprüfen, um unbekannte Posts zu löschen. Ebenfalls rät der Spezialist dazu, im Facebook-Messenger nach Nachrichten Ausschau zu halten, die an Freunde verschickt wurden, und diese zu warnen, den Link nicht anzuklicken. Da es sein kann, dass auch der Rechner infiziert wurde, empfiehlt es sich, einen aktuellen Virenscanner laufen zu lassen und alle persönlichen Passwörter zu ändern.