KlumpenrisikoGoogle warnt Samsung vor Alleingang
Dass der koreanische Tech-Konzern noch dieses Jahr eine Android-Alternative lanciert, bereitet Google Kopfzerbrechen. Denn Samsung ist inzwischen für 40 Prozent aller verkauften Android-Geräte verantwortlich.

Laut Android-Chef Andy Rubin könnte Samsung für Google zur «Bedrohung» werden.
Am zurzeit in Barcelona stattfindenden Mobile World Congress bestätigte Marktführer Samsung, dass noch dieses Jahr Smartphones mit dem Linux-Mobilesystem Tizen auf den Markt kommen werden. An der Entwicklung sind Schwergewichte wie Vodafone, Intel, Huawei oder France Telekom interessiert. Um Entwickler für das offene System zu gewinnen, wurde Mitte Februar das Tizen 2.0 SDK veröffentlicht.
Mit Tizen versucht Samsung langfristig eine eigene Alternative zu den mobilen Betriebssystemen der Platzhirsche Apple und Google zu etablieren. Android-Chef Andy Rubin warnte Samsung im Rahmen einer Präsentation am Mobile World Congress davor, einen Alleingang zu starten: «Und mein Rat ist: Bauen sie keine Inseln, sie funktionieren nicht mehr. Sie müssen Ökosysteme aufbauen, die verschiedenen Herstellern offenstehen.» Rubin lobte gleichzeitig die Vorzüge von Android und betonte, dass es immer mehr Geräte verschiedener Hersteller gäbe, die auf Android basieren: «Es ist zu so einer mächtigen Kraft geworden, dass es schwer ist, darauf zu verzichten.»
Reale Bedrohung
Laut dem Wall Street Journal wird in Googles Teppichetage seit Längerem befürchtet, dass die Südkoreaner ihre Marktposition nutzen, um die getroffenen Vereinbarungen zwischen den beiden Unternehmen neu zu verhandeln. So sehe Google ihren Anteil am mobilen Werbekuchen in Gefahr. Android-Chef Andy Rubin soll bereits im vergangenen Herbst davor gewarnt haben, dass sich Samsung zu einer «Bedrohung» entwickeln könnte.
Kein anderes Unternehmen verkauft mehr Smartphones als Samsung, 2012 waren es über 215 Millionen Geräte. Auf dem Grossteil der Samsung-Smartphones läuft Android. Auf 40 Prozent aller verkauften Android-Geräte prangt das Samsung-Logo.
Nichts verpassen
Das Ressort Digital ist auch auf Twitter vertreten. Folgen Sie uns und entdecken Sie neben unseren Tweets die interessantesten Tech-News anderer Websites.