S7 Edge explodiert – Verbrennungen 3. Grades

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Samsung-MisereS7 Edge explodiert – Verbrennungen 3. Grades

Noch vor den Vorfällen mit dem Note 7 soll ein Galaxy S7 Edge im Hosensack eines Nutzers explodiert sein. Der Mann hat Klage gegen Samsung eingereicht.

von
lia
In den letzten zwei Wochen war Samsung immer wieder wegen unschöner Vorfälle mit dem Galaxy Note 7 in den Schlagzeilen. Defekte Akkus sollen zu mehreren explodierten Geräten geführt haben.
Der Amerikaner berichtete US-Medien, dass sein gerade mal zwei Monate altes Galaxy S7 Edge in seinem Hosensack explodiert sei. Kurz nachdem er das Handy in seine vordere Hosentasche gesteckt habe, habe es angefangen zu pfeifen, quietschen und vibrieren, sagte der Kalifornier.
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In den letzten zwei Wochen war Samsung immer wieder wegen unschöner Vorfälle mit dem Galaxy Note 7 in den Schlagzeilen. Defekte Akkus sollen zu mehreren explodierten Geräten geführt haben.

Schon vor über einer Woche hat Samsung wegen explodierender Akkus eine Rückrufaktion für das Galaxy Note 7 gestartet. Am vergangenen Wochenende dann warnte der Konzern offiziell vor der Nutzung des Flaggschiffs und bat Kunden, die Geräte abzuschalten und zurückzubringen. Trotzdem nehmen die schlechten Nachrichten für das Unternehmen kein Ende.

So soll sich ein 6-Jähriger aus Brooklyn am Wochenende beim Spielen mit dem Phablet Verbrennungen an Händen und Oberkörper zugezogen haben, schreibt die «New York Post».

Galaxy S7 Edge auch betroffen?

Gleichzeitig wurde ein Vorfall publik, der sich bereits Ende Mai ereignet haben soll: Gegenüber Classaction.com gab der Amerkaner an, sein gerade mal zwei Monate altes Galaxy S7 Edge, das bestverkaufte Samsung-Smartphone des Jahres, sei in seinem Hosensack explodiert.

Kurz nachdem er das Handy in seine vordere Hosentasche gesteckt habe, habe es angefangen zu pfeifen, quietschen und vibrieren, sagte der Kalifornier. Als er vergeblich versucht habe, das rauchende Handy herauszuholen, habe er sich zuerst an der Hand verbrannt. Dann sei das Gerät explodiert. Der Stoff seiner Hose sowie seiner Boxershorts sei mit seinen Oberschenkeln verschmolzen, wobei er sich Verbrennungen zweiten und dritten Grades zugezogen habe (siehe Bildstrecke). Der Amerikaner hat Klage gegen Samsung eingereicht und fordert 15'000 Dollar Schmerzensgeld.

Blaues Auge für Samsung

Trotz allem scheint sich der Image-Schaden für Samsung noch in Grenzen zu halten. Das zumindest lässt eine Umfrage des Portals Androidpolice.com mit mehr als 11'000 Teilnehmern vermuten.

Dort gaben 39 Prozent der Befragten an, dass die aktuellen Vorfälle keinen Einfluss auf ihr Bild von Samsung hätten. 36 Prozent haben gar mehr Vertrauen in das Unternehmen als vorher, weil dieses schnell und effektiv reagiert habe. Nur 13 Prozent sind misstrauischer geworden. Lediglich elf Prozent gaben an, kein Vertrauen mehr in Samsung zu haben.

Apple vs. Samsung

Das deckt sich auch mit der Einschätzung von Senem Glaunsinger, Markenexpertin an der ZHAW. Gerade Fans würden sich nicht von Samsung abwenden, sagt sie. Bei solchen Vorfällen würden diese nämlich häufig die Schuld bei den Betroffenen suchen. «Sie stellen dann Fragen wie: ‹Haben die Opfer Ladegeräte von Drittanbietern verwendet? Wieso gibt man einem 6-jährigen Kind ein Samsung in die Hand, obwohl weltweit in den Medien davor gewarnt wird?›»

Die Opposition, also beispielsweise eingefleischte Apple-Fans, würden genau entgegengesetzt reagieren: «Sie suchen den Fehler beim Unternehmen und fühlen sich in ihrer ursprünglichen Einstellung, also zum Beispiel ‹Samsung ist schlecht›, bestätigt.» Dies liege daran, dass Menschen bei der Ursachenforschung dazu tendieren, sich einseitig zu informieren.

«Mir passiert das nicht»

Neukunden, die sich auf der Suche nach einem neuen Smartphone gerade in einem Entscheidungskonflikt befinden, könnten durch die aktuelle Berichterstattung allerdings in ihrer Entscheidung beeinflusst werden – und sich dann eventuell gegen Samsung entscheiden.

Samsung-Fans wiederum könnten bei der Entscheidung einen unrealistischen Optimismus an den Tag legen und denken, dass die Geräte nur bei anderen, nicht aber bei ihnen selbst explodieren, sagt Glaunsinger.

Ein Mann aus Florida liess sein brandneues Samsung Galaxy Note 7 im Auto liegen. Das Smartphone explodierte, der Jeep brannte komplett aus.

Letzte Woche wurde dieser Fall bekannt: Ein Mann aus Florida soll sein brandneues Samsung Galaxy Note 7 angesteckt im Auto liegen gelassen haben, wo das Phablet explodierte. Der Jeep brannte komplett aus. (Quelle: Kameraone)

Senem Glaunsinger ist Markenexpertin an der ZHAW School of Management and Law in Winterthur. Sie forscht unter anderem zu Themen rund um strategische Markenführung, Internal Branding sowie Kommunikationspolitik.

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